Tiger Lily Hutchence
Geboren, um zu überleben
Tiger Lily Hutchence
© Dave J. Hogan / Getty Images
von Martina Ochs
26.04.2025, 19:00 Uhr
Tiger Lily Hutchence Geldof verlor schon früh ihre berühmten Eltern und die innig geliebte Schwester. Wie hat die Vollwaise es geschafft, nach all diesen Dramen glücklich zu werden?
Nur der engste Kreis feiert mit – 30 Lebensmenschen, die Tiger Lily Hutchence Geldof, 28, bei ihrer Hochzeit jüngst in einem Restaurant auf der Londoner Columbia Road hochleben lassen. Darunter ihr Adoptivvater Bob Geldof, 73, dessen Frau Jeanne, 59, – Tigers Herzensmum – plus die Schwestern Fifi, 42, und Pixie, 34, sowie Patenonkel Nick Cave, 67. Viele Tränen seien an dem Nachmittag geflossen, heißt es aus dem Umfeld des Geldof-Clans zu GALA. Vor Freude über Tigers Glück. Und aus Trauer über all jene, die nicht mehr live mit am Tisch sitzen können. Allen voran Tigers früh verstorbene Eltern, der legendäre INXS-Sänger Michael Hutchence und die TV-Moderatorin Paula Yates. Beide lebten wild und exzessiv. Und wirkten als Duo absolut toxisch.
Tiger Lily Hutchence wird als junges Mädchen zur Vollwaise
Die Beziehung des Paares steht von Beginn an unter keinem guten, sondern einem verglühenden Stern: Hutchence spannt Paula 1995 dem Musiker Bob Geldof aus, mit dem sie bereits die Töchter Fifi Trixibelle, Peaches und Pixie hat. Die drei ziehen mit zu Mamas Lover; bald kommt Baby Tiger zur Welt. Von seiner Tochter ist der Sänger völlig hingerissen: „Sie ist so fröhlich und lacht die ganze Zeit“, schwärmt er in einem Interview. Vor sich selbst retten kann sie ihn jedoch nicht: Als Tiger 16 Monate alt ist, nimmt sich ihr drogenabhängiger Vater in einem Hotelzimmer in Sydney das Leben. Vielleicht stirbt er auch bei einem missglückten Sex-Spielchen, wirklich aufklären lässt sich das nicht. Paula Yates tröstet sich mit Heroin. Als Tiger vier Jahre alt ist, findet sie ihre Mutter leblos im Schlafzimmer. Per Notfallknopf alarmiert sie eine Freundin von Paula. Leider zu spät. Eine traumatische Erfahrung – nicht die letzte in Tigers Leben.
Tiger Lily Hutchence mit ihren Eltern Paula Yates und Michael Hutchence
© Mirrorpix / Getty Images
Sofort entbrennt der Streit um die Vollwaise. Michael Hutchence’ Schwester in Australien möchte Tiger unbedingt zu sich nehmen. Genau wie Bob Geldof, bei dem sie häufig wegen ihrer Schwestern zu Besuch ist. On top präsentiert der Musiker („Live Aid“) einen Joker, das Zünglein an der Waage fürs Sorgerecht: seine Lebensgefährtin Jeanne Marine, die sich um Tiger kümmern möchte. Die Schauspielerin ist die große Heldin dieser tragischen Familien-Geschichte: Sie verzichtet auf eigene Kinder, damit sie sich ganz Bobs Nachwuchs widmen kann. Gegen manche Dinge kommt man jedoch auch mit Liebe nicht an. So stirbt Tigers Lieblingsschwester Peaches 2014 mit nur 25 Jahren an einer Überdosis Heroin. Mit ihr im Zimmer ist ihr elf Monate alter Sohn Phaedra – eine schreckliche Parallele zu Tigers Schicksal.
Informationen zu Hilfsangeboten
Erkennen Sie bei sich Anzeichen einer Suchterkrankung? Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V. hilft Ihnen weiter, zu erreichen ist sie unter: 02381/9015-0. Weitere professionelle und spezialisierte Beratungsangebote finden Sie außerdem auf den Infoseiten der DHS.
Sie flüchtet nach Australien
Deren Glück: Sie ist ein zurückhaltender Charakter, lehnt Drogen und Partys ab. Auch wegen ihres Vaters. Bob Geldof erzieht seine Adoptivtochter streng. Neben Schule und Hausaufgaben schleicht sich nicht der kleinste Hauch Rock’n’Roll in ihr behütetes Leben. Nur: In London erkennen viele Tigers Gesicht, das dem von Michael Hutchence so frappierend ähnelt. Also zieht sie nach Australien, um das Geburtsland von Papa Nummer eins kennenzulernen. Dort lebt sie in einem kleinen Apartment, schreibt Songs, singt, modelt, lernt surfen und praktiziert Yoga. Papas zwischen Vermögensverwaltern und Steuerforderungen versickertes Millionenerbe braucht sie nicht. Tiger verdient ihr eigenes Geld. Und sie hat etwas noch Wertvolleres gefunden: Das kleine große Glück der Normalität.
Gala
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