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In Frankfurt beginnt der Prozess gegen drei Männer, die im Juni 2024 festgenommen wurden. Die Anklage lautet auf Tätigkeit für einen ausländischen Geheimdienst in einem besonders schweren Fall.
Frankfurt – In Frankfurt beginnt am Dienstag, 9. Dezember, der Prozess gegen drei Männer, die im Auftrag eines russischen Geheimdiensts einen kriegsversehrten ukrainischen Ex-Offizier ausspioniert haben sollen. Der Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts Frankfurt verhandelt den Fall, bei dem die Angeklagten – ein Armenier, ein Ukrainer und ein Russe – mutmaßlich eine geheimdienstliche Operation vorbereiteten, die möglicherweise sogar die Tötung des Ukrainers zum Ziel hatte.
SEK-Beamten waren am 19. Juni 2024 in der Frankfurter Innenstadt im Einsatz. (Symbolfoto) © Christoph Reichwein/picture Alliance
Die Ermittlungen ergaben, dass der armenische Staatsangehörige Anfang Mai 2024 den Spionage-Auftrag erhielt und anschließend die beiden anderen Männer anwarb. Für Juni 2024 planten die Verdächtigen ein Treffen mit ihrer Zielperson in einem Café in der Frankfurter Innenstadt. Der Plan scheiterte jedoch, da sich der ehemalige Offizier, der früher für den ukrainischen militärischen Geheimdienst tätig war, bereits zuvor an die deutsche Polizei gewandt hatte.
Spionage-Fall: Festnahme in Frankfurter Innenstadt
Das Gericht stuft den Fall als besonders schwerwiegend ein. Die Behörden gehen davon aus, dass die Ausspähung des Ukrainers lediglich der Auftakt weiterer geheimdienstlicher Operationen in Deutschland sein sollte. Am 19. Juni 2024 erfolgte während eines SEK-Einsatzes die Festnahme der drei Männer in Frankfurt, die seither in Untersuchungshaft sitzen.
Die Anklage lautet auf Tätigkeit für einen ausländischen Geheimdienst in einem besonders schweren Fall. Der Prozess verspricht langwierig zu werden – das Gericht hat bereits Verhandlungstermine bis Ende Mai 2026 angesetzt. (nok/dpa)