Feuerwerk-Diskussion

Darf in Bremen noch geböllert werden?

Aktualisiert am 09.12.2025 – 09:58 UhrLesedauer: 2 Min.

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Raketen werden an Silvester aus der Hand gezündet (Archivbild): Sollte es ein Böllerverbot geben? (Quelle: IMAGO/Funke Foto Services)

Privates Feuerwerk an Silvester verursacht viele Rettungseinsätze. Bremens Innensenator würde es gerne verbieten. Aber so einfach ist das nicht.

Allein in der Silvesternacht 2024/2025 wurde in Bremen 472 Mal der Notruf gewählt. Damit sank die Zahl der medizinischen Notfälle zwar. Zeitgleich stieg aber die Zahl der Feuerwehr- und Polizeieinsätze.

Kurz vor dem erneuten Jahreswechsel ist in Bremen die Debatte um ein mögliches Böllerverbot für privates Silvesterfeuerwerk wieder entfacht – und mit der diesjährigen Sitzung der Innenministerkonferenz könnte sich tatsächlich etwas bewegen. Der Vorsitzende der Konferenz, Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (SPD), machte gleich zu Beginn deutlich: „Ich glaube, wir haben einen Punkt erreicht, wo viele nachdenklich geworden sind.“ Für ihn ist klar, dass private Böllerei jährlich nicht nur Umwelt und Tiere, sondern auch Polizei, Rettungssanitäter und Feuerwehr stark belastet.

Unterstützung erhält dieses Vorhaben durch eine Petition – eine Initiative vor allem der Gewerkschaft der Polizei (GdP). Über 2,2 Millionen Menschen haben die Petition „Bundesweites Böllerverbot, JETZT!“ unterschrieben. Die Gewerkschaft der Polizei Berlin übergab die Unterschriften nun an den Vorsitzenden Mäurer. „Das ist die größte Petition, die es gibt in Deutschland“, so der Berliner GdP-Landesvorsitzende Stephan Weh. Die Initiative fordert ein umfassendes Verbot von privatem Feuerwerk in der Silvesternacht.

Trotz des Drucks ist jedoch nicht sicher, ob ein bundesweites Verbot tatsächlich kommt. Das liegt daran, dass für eine solche Regelung eine Änderung der bundesweiten Sprengstoffverordnung notwendig wäre — einzelne Kommunen sind an das Bundesrecht gebunden. Sie dürfen schlichtweg kein Böllerverbot im Alleingang beschließen. Doch für eine bundesweite Gesetzesänderung bräuchte es die Einstimmigkeit der Länder.

Video | Feuerwerksverbot: ein Pro & Kontra

Video lädtPlayer wird geladenQuelle: t-online

Bei der aktuellen Konferenz zeigte sich jedoch, dass nicht alle Innenminister bereit sind, einem generellen Verbot zuzustimmen. Stattdessen scheint ein Kompromiss wahrscheinlicher: Künftig sollen Städte und Gemeinden — also Länder und Kommunen — mehr Freiraum bekommen, um selbst zu entscheiden, ob und wo sie Feuerwerk verbieten wollen. Neben Bremen setzt sich auch Berlin für ein Böllerverbot ein. Niedersachsen hingegen reichen Böllerverbotszonen – ein generelles Böllerverbot wird nicht angestrebt.

Für Bremen heißt das: Ein Böllerverbot ist noch nicht beschlossen – aber die Voraussetzungen dafür haben sich verbessert. Klar ist: In diesem Jahr läuft alles wie gehabt. Ob es schon zur Silvesternacht 2026/2027 zu einem Verbot kommt, bleibt offen. Viel hängt davon ab, ob Bund und Länder sich auf gemeinsame Regeln einigen können.