Nach drei freien Tagen sind die Profis von Borussia Mönchengladbach am Dienstagmorgen wieder aus rein sportlichen Gründen zusammengekommen. Nach dem 1:0-Erfolg beim FSV Mainz 05 stand lediglich ein Teamabend auf dem Programm sowie die vereinsinterne Weihnachtsfeier. Nachdem in Mainz noch gleich neun Spieler gefehlt hatten, dürfte die Liste am Samstag fürs letzte Heimspiel des Jahres gegen den VfL Wolfsburg (15.30 Uhr, Sky) kürzer sein – obwohl Joe Scally die erste Gelbsperre der Saison absitzen muss.

Franck Honorat (Wadenprobleme) kam genauso mit den Kollegen raus auf den Trainingsplatz wie Philipp Sander (Muskelfaserriss). Nach gut einer Stunde machte Honorat früher Schluss, laut Trainer Eugen Polanski eine „Vorsichtsmaßnahme, um zu schauen, wie er reagiert“. Am Mittwoch soll er bestenfalls das volle Pensum mitmachen.

Das Fitnessranking der Rekonvaleszenten führt damit Sander an, er absolvierte die komplette Einheit über 90 Minuten – hat er die also auch gegen Wolfsburg im Tank? „Er hat relativ viel in der Rehaphase machen können, auch was das Läuferische und Athletische angeht. Es war nicht nur ein kontinuierlicher Aufbau“, erklärte Polanski. „Wenn es hart auf hart gekommen wäre, wäre es vielleicht schon etwas früher gegangen.“ Vor einem Monat war Sander im Derby gegen den 1. FC Köln angeschlagen ausgewechselt worden, zuvor hatte er das 1:0 erzielt.

Gladbach: Neuhaus und Chiarodia individuell

„Es sah gut aus bei beiden, wie bei allen anderen auch. Entsprechend sind wir zufrieden“, sagte Polanski, der auch Jonas Omlin wieder beim Team begrüßen konnte. Fünf Pflichtspiele verpasste der Schweizer, war zwischenzeitlich in die Heimat gereist, um einen weiteren Arzt auf seine Adduktorenprobleme schauen zu lassen. Er könnte damit auf die Bank zurückkehren, wobei Tiago Pereira Cardoso nicht mehr in der U23 gebraucht wird, da das Regionalliga-Team bereits in der Winterpause ist.

Insgesamt 20 Feldspieler mischten mit bei der einzigen öffentlichen Einheit vor dem Wolfsburg-Spiel, das intensive Duell in Mainz haben demnach alle gut verkraftet. Fabio Chiarodia und Florian Neuhaus arbeiteten zunächst im „Performance Center“ am Comeback, eine halbe Stunde nach der Mannschaft kamen beide raus, um auf dem Platz weiterzuarbeiten.

Von Robin Hack, Nathan Ngoumou, Tim Kleindienst und Jan Urbich war nichts zu sehen. „Einen Schritt hinter den anderen“ sei Neuhaus noch, vermutlich wird es mit Blick auf Wolfsburg eng beim Mittelfeldspieler, dessen Rolle zuletzt zweimal Giovanni Reyna bekleiden durfte. Ein Kaderplatz könnte aber noch drin sein.

Polanski hat mit Mainzer Pressesprecherin telefoniert

„Wir gehen die kleinen Schritte und wissen, warum wir erfolgreich sind und woran es manchmal noch hapert. Das klar aufzuzeigen, ist am wichtigsten“, sagte Polanski über die jüngste Serie. „Jetzt gilt es, noch mal zehn Tage gut zu arbeiten bis Weihnachten. Da wollen wir natürlich das Maximum rausholen.“ Am 19. Dezember geht es noch nach Dortmund, dann beginnt die zweiwöchige Winterpause.

Die trainingsfreien Tage hat Polanski nach eigenem Bekunden auch dafür genutzt, die Wogen nach dem Disput mit der Mainzer Pressesprecherin Silke Bannick zu glätten. Sie soll ihm nach dem Spiel den Handschlag verweigert haben aufgrund eines zu ausgiebigen Jubels des Ex-Mainzers, im folgenden Wortgefecht soll Polanski die hochschwangere Bannick gefragt haben, ob das „die Hormone“ seien.

„Wir haben kurz telefoniert, ich habe sie angerufen“, sagte Polanski. „Ich glaube, am Ende ist es nur eine Meinungsverschiedenheit zwischen zwei erwachsenen Menschen gewesen. Das passiert leider Gottes.“