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Washington – Wieder Ärger bei Airbus – und diesmal geht es um die Türen!
Die US-Luftfahrtbehörde FAA hat Alarm geschlagen: Bei fast 2000 Airbus-Jets der A320-Familie müssen Türanschläge künftig häufiger geprüft werden. Grund: Es könnten sich Risse bilden – mit potenziell gefährlichen Folgen für die Sicherheit an Bord.
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In einer neuen Lufttüchtigkeitsanweisung (AD 2025-23-09) schreibt die FAA detaillierte Inspektionen der Türanschläge am sogenannten Frame 68 vor – auf beiden Seiten des Rumpfs. Betroffen sind dabei gezielt der horizontale Flansch und die innere Abdeckung.
Die Anweisung betrifft die gesamte A320-Modellfamilie – also A318, A319, A320 und A321 – in der US-Flugzeugflotte. Insgesamt müssen 1924 Maschinen überprüft werden.
Der Grund für die Verschärfung: Bei früheren Wartungen wurden Risse gefunden – nachdem die Türbeschläge demontiert worden waren. Solche Schäden könnten im schlimmsten Fall dazu führen, dass der Rumpf nicht mehr stabil bleibt.
Die FAA fordert deshalb kürzere Fristen für die Kontrollen und zwingt die Airlines zu genaueren Prüfungen und, falls nötig, zu Sofortmaßnahmen.
Türteile und Rumpfelemente stehen seit Anfang 2024 besonders im Fokus. Damals verlor ein fast neuer Boeing-Jet während eines Fluges ein türgroßes Stück der Rumpfwand. Niemand wurde ernsthaft verletzt – doch der Zwischenfall rüttelte die Luftfahrtbranche wach.
Die Fluggesellschaften müssen nun häufigere Inspektionen dieser spezifischen Bereiche durchführen. Die FAA hat eine bereits bestehende Anweisung aktualisiert und die Inspektionsintervalle verschärft, um sicherzustellen, dass potenzielle Ermüdungserscheinungen oder Risse frühzeitig erkannt und behoben werden.
Am 5. Januar 2024 war ein Teil des Rumpfs während des Fluges von einer Boeing 737 Max abgefallen
Foto: Lindsey Wasson/AP
Die Türprobleme sind aktuell nicht die einzige Baustelle bei Airbus. In den letzten Wochen häuften sich die Mängel. So musste in rund 6000 Flugzeugen die Software eines Bordcomputers zurückgesetzt werden – auf eine ältere Version. Der Grund: Ein JetBlue-Flug verlor Ende November plötzlich an Höhe, weil das System versagte.
Außerdem dürfen A320neo-Jets mit Triebwerken von Pratt & Whitney bei bestimmten Wetterlagen – etwa gefrierendem Nebel – nicht mehr wie gewohnt starten. Auch hier droht Gefahr.
Dazu kommt: Airbus kämpft mit Qualitätsproblemen bei Rumpfverkleidungen. Diese müssen nun bei vielen Maschinen überprüft und ausgetauscht werden. Für Konzernchef Guillaume Faury ein Rückschlag: Wegen der Mängel musste er sein Ziel für die Auslieferung neuer Flugzeuge im laufenden Jahr nach unten korrigieren.