Stand: 09.12.2025 19:54 Uhr

Laut dem neuen Mietenspiegel 2025 sind die Mieten in Hamburg kaum angestiegen. Im Zwei-Jahres-Vergleich stiegen sie im Durchschnitt lediglich um 1,1 Prozent.

Hamburgs Mieterinnen und Mieter können leicht aufatmen, denn der Mietenspiegel bietet die Grundlage für Erhöhungen. Ein Plus von durchschnittlich 1,1 Prozent, das lässt auch die Quadratmeter-Werte kaum steigen, sagt Stadtentwicklungssenatorin Karen Pein (SPD): „Im Ergebnis haben wir eine mittlere Nettokaltmiete von 9,94 Euro. Vor zwei Jahren hatten wir 9,83 Euro.“

Anstieg des Mietenspiegels unter Inflationsrate

Ein Grund für die moderate Steigerung ist ein neues Berechnungsverfahren nach dem Median. Es orientiert sich an den häufigsten Miethöhen und schneidet mehr Ausreißermieten ab.

Ungeachtet des Systemwechsels liege die Steigerung deutlich unter der aktuellen Inflationsrate von 2,3 Prozent, so Pein. Außerdem liege die mittlere Nettokaltmiete in Hamburg deutlich unter denen von Städten wie München mit 15,38 Euro oder Frankfurt mit 11,50 Euro. Niedriger als in Hamburg falle sie aber mit 7,21 Euro in Berlin aus.

Pein: „Positives Signal für Mieter“

Pein spricht von einem positiven Signal für die Mieter und einem Erfolg für die Wohnungsbaupolitik. Dennoch gebe es in Hamburg immer noch zu wenig bezahlbaren Wohnraum.

Auch gesunken ist die Miethöhe von neueren Häusern, gebaut zwischen 2016 und 2020. Deutlich stieg der Mietenspiegel nur für wenige Wohnungsgruppen. Kleinste Altbau-Wohnungen verteuerten sich um 20 Prozent.

Mieterverein zu Hamburg übt Kritik

Die Mietervereine haben sich für das Berechnungsverfahren nach dem Median stark gemacht. Trotzdem bleibe Hamburg teuer, kritisiert der Mieterverein zu Hamburg: Mieter müssten mehr als 30 Prozent ihres Einkommens für die Wohnung aufbringen – mehr als im Bundesdurchschnitt.

Kritik auch seitens CDU und AfD

Bei Neuvermietungen sind die Preise deutlich höher. Das betreffe vor allem Familien, Alleinerziehende oder Ärmere, kritisiert Anke Frieling von der CDU. Auch die AfD glaubt, dass der neue Medianwert Erfolge in der Wohnungspolitik nur vortäusche. Die meisten spürten davon nichts.

Linke verlangt stärkeren Einsatz vom Senat

Heike Sudmann von den Linken fordert, der Senat müsse mehr gegen Mietwucher, Leerstand und Zweckentfremdung tun. Den neuen Mietenspiegel wertet sie dennoch als Verschnaufpause: Deutliche Mieterhöhungen ließen sich damit in den kommenden zwei Jahren in den meisten Fällen nicht begründen.

Mietenspiegel wird seit 1976 erhoben

Der Hamburger Mietenspiegel wird seit 1976 erhoben und soll einen Überblick über die ortsüblichen Vergleichsmieten bieten. Er umfasst Wohnungen ohne Preisbindungen, deren Mieten sich in den vergangenen sechs Jahren verändert haben oder neu vereinbart wurden.

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