Angarsk (Russland) – Der Winter hat Sibirien mit voller Wucht erreicht. Die Temperaturen liegen bei bis zu minus 32 Grad. Ausgerechnet jetzt sind Hunderttausende Menschen ohne warme Heizung. Ein Stromausfall legte sie lahm.
Im sibirischen Angarsk (Russland) frieren derzeit rund 167.000 Menschen. Am Sonntagabend sei es plötzlich zu einer Fehlfunktion in einem Kessel des örtlichen Wärmekraftwerks gekommen. Das berichten russische Medien. Demnach gab es in dem Kraftwerk erst einen Stromausfall, und kurz darauf war auch die Wärme im Großteil der Wohngebäude weg.
Das Wärmekraftwerk Nr. 9 in Angarsk im Oblast Irkutsk ist am Sonntagabend teilweise ausgefallen
Foto: Google Maps
Stadt ruft wegen Kälte Notstand aus
Angesichts der Kältewelle eine Katastrophe. Laut Prognosen soll es auch an den nächsten Tagen in der Region im Oblast Irkutsk knackkalt bleiben. Aufgrund der extremen Lage hat der Bürgermeister der Stadt (etwa 217.000 Einwohner), Sergey Petrov, den Notstand ausgerufen.
In Angarsk leben rund 217.000 Menschen. Etwa 167.000 können derzeit nicht heizen (Archivbild)
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Auch 121 öffentliche Gebäude seien betroffen und könnten nicht ausreichend beheizt werden. Einige Schulen haben auf Fernunterricht umgestellt. Mittlerweile seien Notunterkünfte eingerichtet worden, um den betroffenen Bewohnern das Überleben an den nächsten Tagen zu sichern. Doch dort gebe es nur für rund 6000 Menschen Platz.
Wann das Kraftwerk wieder voll leistungsfähig ist, war zunächst unklar. Laut Petrov laufen die Reparaturarbeiten, um den Stromausfall zu beheben, rund um die Uhr.