
Stand: 09.12.2025 19:34 Uhr
Die Meyer Werft soll mehreren Beschäftigten fristlos gekündigt haben, weil es Unregelmäßigkeiten bei den Arbeitszeiten gegeben haben soll. Arbeiter haben Klage eingereicht.
Das berichtete zuerst die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ (HAZ). Die Meyer Werft hat bestätigt, dass Verfahren vor dem Arbeitsgericht Lingen anhängig sind. Es gehe in zwölf Fällen um die Frage, ob es Arbeitszeitbetrug durch Arbeiter der Werft gab, so das Arbeitsgericht. Dagegen hätten die gekündigten Arbeiter Klage eingereicht. Laut HAZ handelt es sich bei den zwölf Fällen um Arbeiter, die während des Baus des Kreuzfahrtschiffes „Disney Adventure“ zwischen Papenburg und Wismar gependelt sind. Sie sollen sich demnach mehr Arbeitszeit aufgeschrieben haben als sie tatsächlich geleistet hätten.
Entscheidung erst im kommenden Jahr
Laut Arbeitsgericht werden auch zwei Fälle am Gericht in Lingen bearbeitet, bei denen es sich um Jugend- und Auszubildendenvertreter handelt. Diese sind besonders geschützt und dürfen nicht ohne Zustimmung des Betriebrats gekündigt werden. Der Betriebsrat der Meyer Werft habe nicht zugestimmt, so das Arbeitsgericht Lingen. Deswegen läuft jetzt ein sogenanntes Zustimmungsersetzungsverfahren. Dabei kann das Gericht die fehlende Zustimmung des Betriebrats ersetzen, wenn es entsprechend entscheidet. Erst dann dürfte die Meyer Werft eine Kündigung an die beiden Jugend- und Auszubildendenvertreter aussprechen. Eine Entscheidung zu den Verfahren gibt es laut Arbeitsgericht Lingen voraussichtlich Ende März.

Grund sind wohl Probleme beim Innenausbau, der derzeit in Bremerhaven stattfindet. Betroffen sind 160.000 Passagiere.

Am Wochenende dockt das neue Schiff der Werft aus. Noch vor einem Jahr stand das Papenburger Unternehmen kurz vor der Pleite.

Fristlose Kündigung, ausstehender Lohn, prekäre Unterkunft: Ketten von Subunternehmen verschleiern, wer rechtlich verantwortlich ist.
Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Niedersachsen | Regional Osnabrück | 09.12.2025 | 15:00 Uhr