Stand: 10.12.2025 18:29 Uhr
Das Amtsgericht Braunschweig hat Tim Heldt, den Betreiber des YouTube-Kanals KuchenTV, wegen der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen verurteilt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
Die Richterin hat am Mittwoch eine Geldstrafe von 7.000 Euro gegen den Braunschweiger verhängt. Heldt hatte nach Ansicht des Gerichts in einem Video ein Foto mit dem Gesicht von Adolf Hitler auf den Körper eines prominenten Bodybuilders montiert. Das Verwenden von Hitlers Kopfbild ist strafbar, sofern dabei nicht eine Ablehnung des Diktators impliziert wird oder ein satirischer Kontext vorliegt. Die Richterin konnte eigenen Angaben zufolge in der Montage keine Parodie erkennen. Das sei aber ihre Einschätzung, eindeutig sei der Fall nicht, sagte sie. Die Staatsanwaltschaft plädierte hingegen während der Verhandlung am Mittwoch selbst für einen Freispruch, weil Hitler nicht ikonisch gezeigt worden sei.
KuchenTV zuvor wegen Volksverhetzung verurteilt
Heldt strebt nun eine sogenannte Sprungrevision an, bei der das Verfahren direkt vor dem Oberlandesgericht Lüneburg verhandelt wird, wie ein Gerichtssprecher dem NDR Niedersachsen erklärte. Der 30-jährige YouTuber, dessen Videos millionenfach angesehen werden, ist in anderen Fällen bereits rechtskräftig verurteilt worden, unter anderem wegen Volksverhetzung. Nachdem ihm zuletzt vorgeworfen wurde, in einem Video „Sieg Heil“ gesagt zu haben, wurde er nun aber freigesprochen: Die Passage sei akustisch nicht eindeutig verständlich gewesen, sagte ein Gerichtssprecher.
Das hat das Landgericht Braunschweig entschieden. Der Streamer soll zuvor gegen Richtlinien des Online-Dienstes verstoßen haben.
Der Braunschweiger mit dem bürgerlichen Namen Tim Heldt soll in einem Stream „Sieg Heil“ gesagt haben. Er widerspricht.
Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Niedersachsen | Regional Braunschweig | 10.12.2025 | 15:00 Uhr