Hannover – Zwei Tage nach der blutigen Attacke auf zwei Brüder (19 und 21) durchwühlen Polizisten gelbe Mülltonnen – auf der Suche nach Waffen und blutiger Kleidung. Die Ermittler hoffen auf den entscheidenden Hinweis, der die Messer-Angreifer überführt.
Samstag, gegen 2 Uhr, geschah die Bluttat in der Bertramstraße im Stadtteil Hainholz in Hannover. Die jungen Männer sind zu Fuß auf dem Heimweg. „Noch bevor sie das elterliche Haus betreten konnten, wurden sie überfallartig mit Messern attackiert und schwer verletzt“, erklärt der Sprecher der Polizei, Patrick Kliesch.
Vor diesem Haus in der Bertramstrasse geschah die Bluttat
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Ein Nachbar hörte noch Schreie, die wie ein Streit klangen, dachte sich aber nichts. „Unter meinem Fenster rotten sich öfter mal junge Leute zusammen. Immer Ausländer.“ Und eine Frau: „Die Kripo war heute bei mir, ich konnte aber nicht helfen. Ich habe nichts mitbekommen. Das Ganze muss schnell passiert sein.“
Im Abfall fanden die Ermittler Tabak, ein Feuerzeug und einen Crusher
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Der Jüngere erlitt einen Stich in den Kopf, sein Bruder wurde mehrmals in den Rücken getroffen. Seltsam: Die Polizei oder einen Krankenwagen riefen sie nicht. Blutüberströmt schleppten sie sich ins Krankenhaus.
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Bislang ist wenig über die Täter bekannt. Die vage Beschreibung: junge Männer, dunkel gekleidet. Einer trug Jeans, ein anderer eine Jogginghose. Sie flüchteten in einem dunklen Wagen.
Brüder stammen aus dem Sinti-und-Roma-Umfeld
Die Hintergründe des Angriffs sind noch unklar. Erst vor wenigen Tagen wurde in der City nahe dem Rotlichtviertel zwei Männern in die Beine geschossen. Die Polizei prüft einen Zusammenhang.
Nach BILD-Informationen stammen die Opfer aus dem Sinti- und Roma-Umfeld. Die Kripo sicherte Tabak, ein Feuerzeug und einen Crusher – ein Gerät zum Zerkleinern von Cannabisblüten.
Jetzt ermittelt die Kripo wegen versuchten Totschlags und sucht dringend Zeugen. Hinweise an Tel. 0511 109-5555.