Gespräch über FriedensplanTrump berichtet von hitziger Diskussion mit EuropäernUnited-States-President-Donald-J-Trump-makes-remarks-in-a-roundtable-with-high-tech-business-executives-in-the-Roosevelt-Room-of-the-White-House-in-Washington-DC-USA-on-Wednesday-December-10-2025-The-President-announced-the-US-has-seized-oil-tanker-near-Venezuela-and-a-new-special-corporate-immigration-gold-card-focused-on-keeping-students-in-the-USOb US-Vertreter am Wochenende nach Europa reisen werden, weiß Trump noch nicht. (Foto: picture alliance / Consolidated News Photos)TeilenFolgen auf:whatsappwhatsapp

Glaubt man den Spechern von Merz und Macron, dann ist das jüngste Telefonat mit dem US-Präsidenten durchaus positiv verlaufen. Laut Trump selbst war der Ton allerdings zeitweise nicht sehr diplomatisch.

Zwischen den USA und europäischen Partnern herrschen offenbar erhebliche Meinungsverschiedenheiten über Wege zur Beendigung des Krieges in der Ukraine. US-Präsident Donald Trump sagte vor Journalisten, bei einem Telefonat mit europäischen Staats- und Regierungschefs sei in ziemlich deutlichen Worten diskutiert worden. Die Europäer wollten ein Treffen am Wochenende in Europa. Auch ein Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sei erbeten worden. Trump kündigte an, er werde auf Grundlage dessen entscheiden, was vorgelegt werde.

Trump hatte mit Bundeskanzler Friedrich Merz, dem britischen Premierminister Keir Starmer und Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron telefoniert. „Wir hatten wohl einige kleine Meinungsverschiedenheiten über Personen, und wir werden sehen, wie sich das entwickelt. Und wir sagten, bevor wir zu einem Treffen gehen, wollen wir einige Dinge wissen“, so der US-Präsident weiter. „Wir wollen keine Zeit verschwenden.“

Die Sprecher von Merz und Macron hatten sich zuvor deutlich positiver über den Austausch mit Trump geäußert. Der deutsche Regierungssprecher Stefan Kornelius hatte erklärt, Trump und die drei europäischen Staatenlenker hätten „den Stand der Gespräche über einen Waffenstillstand in der Ukraine“ erörtert und seien sich einig gewesen, „dass es sich um einen entscheidenden Moment für die Ukraine und die gemeinsame Sicherheit im euro-atlantischen Raum“ handle. „Die intensive Arbeit am Friedensplan soll in den kommenden Tagen fortgesetzt werden“.

Ähnlich äußerte sich auch das französische Präsidialamt, das darüber hinaus erklärte, Macron, Merz und Starmer hätten die „Bemühungen“ der USA um einen „stabilen und dauerhaften Frieden in der Ukraine und um ein Ende der Gewalt“ begrüßt. Es sei in dem Telefongespräch darum gegangen, „weiter zu kommen“.

Trump hatte kürzlich den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj scharf kritisiert und ihn zu Neuwahlen aufgefordert, die nach geltenden Kriegsrecht derzeit nicht möglich sind. Zudem drängte der US-Präsident Selenskyj verstärkt dazu, Gebietsverluste in Kauf zu nehmen, um den Krieg mit Russland zu beenden.

Die USA hatten vor rund drei Wochen ihren Plan zur Beendigung des russischen Angriffskriegs vorgelegt und zunächst auf eine schnelle Zustimmung gedrängt. Der ursprüngliche Entwurf, der sich sehr Moskau-freundlich las, wurde auf Betreiben Kiews und seiner europäischen Verbündeten in zentralen Punkten überarbeitet. Sowohl Kiew als auch die Europäer fordern weitere Änderungen zugunsten der Ukraine, insbesondere Sicherheitsgarantien. Zuletzt schickte die Ukraine ihrerseits nach Angaben aus Regierungskreisen eine aktualisierte Fassung des Plans nach Washington.

Quelle: ntv.de, ino/AFP/rts