Lange zündelte die Lunte nur, wirkte seine Verpflichtung eher wie ein „Rohrkrepierer“. Doch denkste! In dieser Saison legte Luca Bolay (23) bei Zweitligist Münster plötzlich einen Raketenstart hin, der jetzt sogar belohnt wurde…
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Vorzeitige Verlängerung. Bolay läuft bei Preußen heiß!
Erst einmal muss Vertrauen geschenkt werden, um es auch zurückzahlen zu können. Keiner weiß das besser als der Linksverteidiger. Bereits im Juni 2024 von Drittligist Waldhof Mannheim. an die Hammer Straße gewechselt,schwirrte er dort in seiner ersten Spielzeit völlig unter dem Radar. Weil Ex-Trainer Sascha Hildmann (54) nicht genügend an seine Fähigkeiten glaubte. Und ihm – als einzigem im schwarz-weiß-grünen Kader – nicht eine Liga-Minute gönnte.
Viele Spieler wären sicherlich daran zerbrochen. Bolay nicht. Er machte gute Miene zu bösem Spiel, trotzte den widrigen Umständen und gab weiter in jedem Training Vollgas. Geduld und Ausdauer gehören somit zu seinen größten Stärken. Die Neu-Coach Alexander Ende (46) offenbar zu schätzen weiß. Der Hildmann-Nachfolger baut zudem auf die Energie des gebürtigen Leonbergers, hat ihn inzwischen fest eingeplant. In sieben von 15 Partien stand Bolay in der Startelf, dazu fünf Einwechslungen. Nur zweimal fehlte er mit muskulären Problemen.
Mit seinem starken linken Fuß ist Luca Bolay ein gefährlicher Standardschütze bei den Preußen
Foto: Bernd Thissen/dpa
Neuanfang geglückt! Mehr noch. Auf seine besondere sportliche Entwicklung, die sich nicht nur an der rasanten Verdoppelung seines Marktwertes auf mittlerweile eine halbe Million Euro ablesen lässt, haben die Preußen reagiert und am Dienstagabend seinen Vertrag frühzeitig um zwei weitere Jahre plus Option verlängert.
Sportdirektor Jan Uphues (37) begründet: „Luca ist ein Spieler, der für die Dinge steht, die uns bei Preußen Münster wichtig sind. Er ist offen und interessiert an seinen Mitmenschen, identifiziert sich total mit dem Club. Er hat immer an seinen Weg bei Preußen geglaubt und sich dadurch alles hart erarbeitet.“ Und weiter: „Er ist mutig und offensiv, versteckt sich nicht und bringt sich ein. Dadurch passt er sehr gut zu unserer Spielweise.“
Luca Bolay und sein treuester Begleiter auf vier Beinen. Hund „Kalle“ haben sich der Preußen-Profi und seine Freundin Mara in Münster zugelegt
Foto: Privat
Bolay, der in der Jugend des Karlsruher SC ausgebildet wurde, freut sich riesig über diese „vorweihnachtliche Bescherung“. Der flinke Abwehrspieler (1. 77 m), der sich auch privat mit Freundin Mara und Hund „Kalle“ in Münster ausgesprochen wohlfühlt, versichert: „Es ist ein wunderschönes Gefühl, länger hier bleiben und mit der Mannschaft sowie den tollen Fans zusammenarbeiten zu können. Mir macht’s großen Spaß, täglich mit den Jungs auf dem Rasen zu stehen. Ich habe auch in trüben Zeiten immer auf meine Chance gehofft – und sie nun bekommen.“
Die Zukunft von Abwehr-Routinier Mikkel Kirkeskov (34), mit dem er sich hinten links die Position teilt, ist dagegen noch unklar. Auch das Arbeitspapier des „Dänen-Wikingers“ läuft am Saisonende aus.
Die Zukunft von Preußens „Pechvogel“ Malik Batmaz (M.), der hier – gestützt auf Mannschafts-Doc Tim Hartwig (l.) und Physio Kira Loose (r.) – vom Platz humpelt, ist weiter unklar
Foto: Bernd Thissen/dpa
Genau wie das von Malik „Batman“ Batmaz (25). Der ehrgeizige Stürmer, der die „Adlerträger“ vor zwei Jahren gemeinsam mit Joel „Johnny“ Grodowski (27/inzwischen Arminia Bielefeld) und jeweils 17 Treffern ins deutsche Fußball-Unterhaus ballerte, steckt in der Klemme. Wegen seines zweiten Kreuzbandrisses innerhalb von nur einem Jahr kann er sich sportlich derzeit nicht für eine Weiterverpflichtung empfehlen. Andererseits haben sich die Preußen mit Team-Kollege Simon Scherder (32), der parallel an der gleichen schweren Knie-Verletzung laboriert, bereits auf eine Fortsetzung seiner Karriere im Adlertrikot geeinigt.
Fakt ist: Auch mit „Batman“, dessen Gehalt während seiner Ausfallzeit nach sechs Wochen von der Berufsgenossenschaft übernommen wird, sind die Gespräche inzwischen zwar angelaufen. Eine klare Zukunfts-Tendenz ist beim ehemaligen Top-Knipser aber noch nicht ersichtlich…
Beim Hannover-2:2 stand „Schweden-Oscar“ Vilhelmsson (v.), hier gegen Maik Nawrocki, noch gut eine Stunde auf dem Rasen. Jetzt droht ihm die nächste Zwangspause
Foto: Bernd Thissen/dpa
● Neue Sorgen bereitet bei Preußen auch Angreifer Oscar Vilhelmsson (21), der am Mittwochvormittag das Training wegen muskulärer Beschwerden abbrechen musste. Ein Einsatz am Sonntag (14.12./13:30 Uhr) bei seinem Ex-Klub Darmstadt 98 ist eher unwahrscheinlich. Dreimal schon fiel „Schweden-Oscar“ in der laufenden Saison mit ähnlichen Problemen aus. Wie lange die aktuelle Zwangspause dauert, werden erst die genauen Untersuchungen ergeben.