
AUDIO: Hauptzeuge belastet Christina Block (1 Min)
Stand: 11.12.2025 13:01 Uhr
Im Hamburger Block-Prozess sagt heute erneut der Hauptzeuge David Barkay aus. Am Vormittag hat er Christina Block belastet. Sie habe von einer geplanten Rückholung ihrer Kinder vom Vater in Dänemark gewusst – allerdings geglaubt, dass das legal sei.
Zentral dürfte ein Treffen von Christina Block mit den späteren Entführern drei Tage vor der Silvesternacht 2023 im Hotel Grand Elysee der Familie Block gewesen sein. Da habe Block dem Team, wie Barkay seine Mittäter nannte, dafür gedankt, dass sie aus Israel gekommen seien, um ihre Kinder „zu retten“. Barkay sagte, Block sei sich ganz sicher gewesen, dass eine Rückholung der damals zehn und 13 Jahre alten Kinder vom Vater in Dänemark legal sei. Sie hatte damals das alleinige Aufenthaltsbestimmungsrecht für die beiden, ihr Ex-Mann hatte die Kinder gegen ihren Willen bei sich in Dänemark behalten.
„Sie dachte, sie tut das Richtige“
„Ich bin mir sicher, dass sie dachte, sie tut das Richtige“, so Barkay. Weiter sagte er, dass es von Anfang an immer klar gewesen sei, dass keine Gewalt angewandt werden sollte. Christina Block hat in ihrem Prozess bisher allerdings immer beteuert, nichts von einer geplanten Rückholung ihrer Kinder gewusst zu haben. Nach ihren Angaben sollte die Sicherheitsfirma lediglich die IT-Sicherheit in ihrem Hotel überprüfen, diese handelte bei der Entführung ihren Angaben zufolge auf eigene Faust.
Barkay belastet auch Familienanwalt der Blocks
Barkay hat auch den mitangeklagten Familienanwalt der Blocks belastet, der den ersten Kontakt zu Barkay Anfang 2023 hergestellt hatte. Auf die Frage der Vorsitzenden Richterin, wen genau Barkay als seinen Kunden angesehen habe, antwortete er: „Anfangs dachten wir, dass der Anwalt der Kunde sei, der im Auftrag der Familie arbeitet.“
Der 68-jährige Barkay, der nun vor Gericht aussagt, soll nach Angaben der Staatsanwaltschaft die Rückholaktion in der Silvesternacht 2023/24 organisiert und geleitet haben. Er gilt als einer der Hauptbeschuldigten, ist im laufenden Prozess aber nicht angeklagt. Nach ihm wurde seit 2024 mit Haftbefehl gefahndet. Für seine Aussage in Hamburg gewährten ihm die Ermittlungsbehörden kürzlich sicheres Geleit.

Am Mittwoch sagte im Block-Prozess vor dem Hamburger Landgericht David Barkay aus. Er gilt als Drahtzieher der Entführung.

Laut einem Medienbericht soll sie Agenten aufgefordert haben, eine Familienrichterin zu überprüfen.

Zwei der mutmaßlichen Entführer aus Israel sind wohl mittlerweise in Hamburg angekommen und belasten Christina Block.

Der mutmaßliche Drahtzieher der Entführung der Block-Kinder hatte bei der Staatsanwaltschaft ausgesagt. Dabei soll er Block als Auftraggeberin genannt haben.

Die Eskalation sei wahrscheinlich nur deshalb möglich, weil sehr viel Geld und sehr viele Beziehungen vorhanden waren, sagt Anne Kunze, Kriminalreporterin der „Zeit“.

Die Medien-Präsenz im Block-Prozess ist immens – teilweise wird sogar per Live-Ticker aus dem Gerichtssaal berichtet. Warum wurde aus einem Familiendrama ein Medienspektakel?