Die Vorbereitungen sind in den letzten Zügen. Vor den Läden legen die Mitarbeiter noch schnell Holzscheite in Feuerschalen und zünden diese an. Sie richten noch einmal die Sitzmöbel und legen die ersten Würstchen auf den Grill. Zum vierten Mal findet die Aktion „Alle Lampen an“ in der Gladbacher Altstadt statt. Zuvor hatte die Kulturküche auf der Waldhausener Straße ein ähnliches Format veranstaltet. Mittlerweile hat die Altstadtinitiative die Organisation übernommen.
Ein gemütliches Beisammensein
Aus den Boxen vor dem „Köntges“ ist an diesem Mittwochabend entspannte House Musik zu hören. Ein DJ legt dort auf. Er steht im Laden, ist aber durch die große Glasfront für die Besucher zu sehen. Direkt davor haben es sich mehrere Frauen auf Stühlen gemütlich gemacht. Eine von ihnen ist Vivian Knieper. Sie ist Vorstandsmitglied des Kunstvereins „Monnike con Moto“. Der Verein organisiert Kunstprojekte und ist seit diesem Sommer Kooperationspartner der Altstadtinitiative. „Es ist schön, zu sehen, dass hier im ‚Köntges‘ so viele bereit waren zu helfen, obwohl die generelle Besucherzahl in der Altstadt zurückgeht“, sagt Vivian Knieper. „Im ‚Köntges‘ steht nicht das Feiern im Vordergrund, sondern das gemütliche Beisammensein“, sagt sie.
Für die Atmosphäre sorgt nicht nur die entspannte Musik. Sofasessel und Stühle stehen vor dem Ladenlokal an der Waldhausener Straße. Manche der Möbel stehen an einer der Feuerschalen, an der die Besucher sitzen und sich aufwärmen. Der Geruch von dem verbrannten Holz liegt in der Luft.
Auch die Initiative Altstadt nimmt aktiv teil
Ein Stück weiter unten auf der Waldhausener Straße steht ein Getränkewagen der „Hensen Brauerei“. Auch dort wurde eine Feuerschale aufgebaut. Direkt daneben, unter einem mit Lichterketten geschmückten Pavillon, steht eine kleine Gruppe Menschen. Sie unterhalten sich, haben Getränke in der Hand und essen Pommes und Bratwürstchen. Sie sind aus der Nachbarschaft gekommen, um an der Aktion teilzunehmen. „Wir wollen ein Alternativprogramm zum Weihnachtsmarkt anbieten“, sagt Stephan Rüland, Vorstandsmitglied der Altstadtinitiative. Viele Besucher lockt das winterliche Fest an diesem Abend nicht an. Doch aber darum gehe es auch nicht: „Es geht nicht darum, dass es voll wird. Es ist einfach ein ruhiger Abschluss des Jahres“, sagt Rüland. Norbert Kamps, Mitglied der Initiative und Mitinhaber der Hensen Brauerei, stimmt Rüland zu: „Es geht eher darum, mit seinen Nachbarn zusammenzustehen.“ Aber auch über andere Besucher, die vorbeikommen, freuen sie sich.
„Eine günstige alternative zum Weihnachtsmarkt“
Mit der Altstadt-Aktion möchte die Initiative eine weitere Veranstaltung für alle Interessierten in Mönchengladbach anbieten. „Hier läuft alles über Spenden“, sagt Stephan Rüland. Beim „Köntges“ und dem Stand der Hensen Brauerei können die Besucher selber entscheiden, was sie für ein Getränk oder ein Snack zahlen möchten. „Es geht hier nichts um das Geld einnehmen, sondern um das Miteinander“, sagt Norbert Kamps. Der Erlös geht am Ende an die Altstadtinitiative. Einen wirklichen Gewinn würde der Verein allerdings nicht machen, sagt Rüland. Das sei ihm aber auch nicht wichtig, es ginge eher darum den Besuchern etwas zu bieten und sich mit den Menschen zu unterhalten.