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In der Schweiz liegen einige der beliebtesten Skigebiete der Alpen. Ein Künstler träumt nun davon, Zermatt ganz neu zu gestalten.

Zermatt – Mit 4478 Metern thront das Matterhorn über Zermatt. Es ist das Aushängeschild des weltweit bekannten Skiorts. Jetzt könnte es aber Konkurrenz erhalten. Ein Hotelier möchte in dem Alpenort ein neues architektonisches Projekt starten. Ein Wolkenkratzer mit dem Namen Lina Peak. Die 62 Stockwerke sollen 260 Meter in die Höhe ragen und damit der höchste Turm der Schweiz werden. Die Idee sorgt für Diskussionen.

Ortsüberblick mit Matterhorn 4478m und goldgelben Lärchen im Herbst, Zermatt, Mattertal, Wallis, Schweiz, Europa View of In Zermatt möchte der Hotelier und Architekt Heinz Julen ein Wolkenkratzer bauen. © IMAGO/imageBROKER/Günter Gräfenhain

Bereits Mitte November stellte der 61-jährige Heinz Julen seinen Plan der Bevölkerung vor. Laut swissinfo.ch wäre das Hochhaus auf vier Parzellen im unteren Teil Zermatts geplant und würde circa 800 Meter vor dem Ortseingang Platz finden. In dem Gebäude selbst sollen dann neben Wohnungen ein Konzertsaal für 2500 Menschen, 1000 Parkplätze, Restaurants, Kindertagesstätten und ein öffentliches Schwimmbad zu finden sein. All das soll auf einer Grundfläche von 40 auf 40 Metern entstehen.

So soll das Hochhaus-Projekt aussehen: Neues Zuhause für hunderte Menschen

Vom zweiten bis zum 32. Stock würden die ansässige Bevölkerung und saisonale Arbeitskräfte wohnen. Für letztere sei die Wohnungssuche ein beständiges Problem. Dazu kommen hohe Mieten, wie fanpage.it berichtet. Das neue Rundum-Projekt könnte hier also eine Lösung bringen. In der anderen Hälfte sollen Luxuswohnungen mit direktem Blick auf das Matterhorn entstehen. Laut Einschätzungen von Julen könnte dieser Teil vor allem für ausländische Kunden ein begehrtes Objekt sein. Die Idee, eine Seilbahn mit Druckkabinen vom Hotel aus direkt auf das kleine Matterhorn zu errichten, scheiterte bereits. Ein Whirlpool auf einem Schiebedach sorgte für mehr Zuspruch. Das neue Bauwerk soll rund eine halbe Million Franken kosten.

Von München in die weite Welt: Diese Urlaubs-Destinationen erreicht man mit dem DirektzugRailjet Eisenbahn Passagierzug der Österreichischen Bundesbahnen ÖBB auf der Arlbergbahn im Herbst in den Alpen in Braz, ÖsterreichFotostrecke ansehen

Damit der Wolkenkratzer aber auch wirklich entstehen kann, hat der Hotelier noch einiges vor sich. Zuerst benötigt er 600 Unterschriften. Diese sind notwendig, damit der Baugrund von der Landwirtschafts- in eine Bauzone umgeschrieben werden kann. Danach wäre noch eine Volksabstimmung notwendig. Viele Einwohner dürften dem Projekt gegenüber skeptisch sein. Von überfüllten Zugangsstraßen bis zur Verunstaltung der Landschaft reichen die Sorgen. Das sei bereits in Montreux und Crans-Montana der Fall. Die Schweiz steht generell für ihre überhöhten Preise in der Kritik. Vor allem die dynamische Preisgestaltung an den Skiliften verärgert viele Skibegeisterte. 2024 landete Zermatt sogar auf Platz zwei der teuersten Skiorte Europas.

Lina Peak ist nicht das erste Projekt dieser Art

An der Entwicklung könnte auch das neue Hochhaus in Zermatt nichts ändern. Bei einer Fertigstellung soll die Fläche jeweils zu sieben Prozent auf die politische Gemeinde, die Bürgergemeinde, die Bergbahnen und die lokale Eisenbahngesellschaft aufgeteilt werden. Julen würde 25 Prozent behalten, die restlichen Anteile würden an Aktionäre verteilt werden.

Es ist nicht das erste derartige Projekt, das in der Schweiz zur Debatte steht. Laut Watson sollte bereits im Jahr 2015 das größte Hochhaus Europas in Vals. Seit 1974 steht die Idee im Raum, eine U-Bahn namens Swissmetro durch die Schweiz zu bauen. In Basel sollte ein 132 hoher Leuchtturm entstehen. Und sogar auf der Schatzalp wurde vor 20 Jahren ein Plan für ein über 100 Meter hohen Wohnturm entworfen. (Quellen: swissinfo.ch, fanpage.it, watson) (mtw)

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