Wer mit dem Rücken zur Wand steht, zeigt sein wahres Gesicht. Das ist nicht immer freundlich.

Dieses Gesicht zeigt die EU ihrem Gründungsmitglied Belgien. Wenn dessen Regierung nicht endlich den Zugriff auf eingefrorene russische Vermögenswerte erlaubt, werde man andere Seiten aufziehen, berichtet Politico unter Berufung auf Diplomaten.

Was das bedeutet? Ein Paria-Status wie für Ungarn. Belgische Wünsche würden kein Gehör mehr finden, Anrufe blieben unbeantwortet, belgische Vertreter würden geschnitten.

Dass die EU ihrem Gastland derart unverhohlen mit der Nuklear-Option droht, zeigt ihre schiere Verzweiflung. Ohne das russische Geld müsste man die Unterstützung der Ukraine einstellen. Eigenes Geld haben die Mitglieder nicht mehr, oder sie wollen es nicht weiter in ein bodenloses Fass werfen.

Doch ohne Zuschuss würde in Kiew alles zusammenbrechen – Haushalt, Regierung, die Front. Damit könnten nicht einmal mehr die Europäer abstreiten, was längst auf der Hand liegt: Die Ukraine hat diesen Krieg verloren.

Ihn dennoch weiter zu verlängern, ist verantwortungslos. Denn jeden Tag sterben Menschen, geopfert auf dem Altar der Sturheit.

Einen positiven Nebeneffekt könnte es freilich geben: Auch in EU-freundlichen Ländern wie Belgien würden die Menschen das wahre Gesicht der EU erkennen.