Großprojekt in Frankfurt kommt
„Chance zur Stadtreparatur“: Ein Dach für die A661
Aktualisiert am 12.12.2025 – 11:20 UhrLesedauer: 3 Min.
Grafische Darstellung der geplanten Einhausung der A661: Wo jetzt Autobahn ist, soll eine Grünfläche entstehen, die zwei Stadtteile verbindet. (Quelle: Stadtplanungsamt Frankfurt am Main)
Die A661 soll zwischen Bornheim und Seckbach unter einem 1,3 Kilometer langen Bauwerk verschwinden – mit Parks, Wegen und Entwicklungspotenzial.
Die Frankfurter Stadtverordneten haben am Donnerstag (11. Dezember) eine wichtige Entscheidung über die Autobahn 661 im Osten der Mainmetropole getroffen. Sie soll einen sogenannten „Deckel“ bekommen, also eingehaust und begrünt werden. Eine breite Mehrheit stimmte im Stadtparlament für das Großprojekt.
Die Einhausung soll neue Grünflächen schaffen, Stadtteile miteinander verbinden und die Grundlage für ein ganzes Stadtviertel bilden. Gleichzeitig geht es um hunderte Millionen Euro, jahrelange Bauarbeiten – und ein Versprechen, das in Frankfurt seit Jahrzehnten gemacht wird.
Die A661 trennt im Nordosten der Stadt die Stadtteile Bornheim und Seckbach. In einem Imagefilm der Stadt heißt es, seit langer Zeit werde die „Landschaft durch die Bundesautobahn 661 zerschnitten“. Sie sei eine wichtige Erschließungsader. „Für die angrenzenden Bewohner steht sie jedoch maßgeblich für Lärm, Emissionen und eine jähe Zäsur“, heißt es dort.
Die Einhausung soll die Trennung zwischen den Stadtteilen auflösen und Bornheim, Seckbach und Preungesheim verbinden. Dort soll eine große Grünfläche entstehen: Sie soll vom Wasserpark über den Günthersburgpark und die angrenzenden Kleingartenanlagen bis zum Huthpark und den offenen Landschaftsräumen des Berger Rückens führen. Die Stadtregierung bezeichnet das Projekt als „eine einmalige Chance zur ‚Stadtreparatur'“.
Nach dem Beschluss durch das Stadtparlament beginnt jetzt ein Planfeststellungsverfahren – und das wird dauern. Nach Einschätzung des Mobilitätsdezernats könnte es sich bis Ende der 2020er Jahre hinziehen.
Der eigentliche Bau soll nach aktuellem Planungsstand von 2031 bis 2037 erfolgen. Parallel dazu soll die A661 ausgebaut und über den Riederwaldtunnel an die A66 angebunden werden – ein Projekt, das bereits seit den 1980er Jahren geplant ist.
Weil beide Maßnahmen eng zusammenhängen, müssen sich Pendler im Frankfurter Osten zunächst auf weitere Belastungen einstellen. Entlastung ist nach aktueller Planung nicht vor dem Jahr 2038 zu erwarten. Täglich nutzen laut Bundesanstalt für Straßenwesen rund 90.000 Fahrzeuge diesen Abschnitt der Autobahn.
Technisch realisiert werden soll die sogenannte Variante „L1+“. Dabei wird eine rund 1.300 Meter lange Einhausung gebaut – einschließlich Abriss und Neubau der bestehenden Brücken an der Friedberger und Seckbacher Landstraße sowie des alten Galeriebauwerks Seckbach. Frühere Pläne, diese Bauwerke zu integrieren (Variante „L2“), wurden verworfen.
