Hamburg – Der Schauspieler Rolf Becker („In aller Freundschaft“) ist tot. Der Wahlhamburger, Vater der Schauspieler Meret (56) und Ben Becker (60), starb am Freitag im Kreise seiner Familie im Alter von 90 Jahren in Hamburg, wie St.-Pauli-Pastor Sieghard Wilm bestätigte. Zuerst hatte der Norddeutsche Rundfunk (NDR) über seinen Tod berichtet.

Seit 2006 stand Becker für die ARD-Serie „In aller Freundschaft“ vor der Kamera. Als Cafeteria-Betreiber Otto war er einer der absoluten Fan-Lieblinge. Im Jahr 2022 stand er sogar zum ersten Mal mit seinem Sohn Ben vor der Kamera.

Rolf Becker (damals 85) mit seinem Sohn Ben Becker (damals 55) bei der Premierenfeier von dessen Theaterstück „Affe“ im Berliner Admiralspalast

Rolf Becker (damals 85) mit seinem Sohn Ben Becker (damals 55) bei der Premierenfeier von dessen Theaterstück „Affe“ im Berliner Admiralspalast

Foto: IMAGO/BREUEL-BILD

Neben Ben war Rolf auch der Vater von Meret, der einstigen Berliner „Tatort“-Kommissarin Nina Rubin. Nach der Trennung von seiner Ex-Frau Monika Hansen (82), wuchsen Ben und Meret bei der Mama und ihrem neuen Lebensgefährten Otto Sander († 72) auf.

Das kommentierte Rolf Becker in einem Interview mal mit den Sätzen: „Das ist sozusagen eine gemeinsame Familie geworden. Wenn das anders gelaufen wäre, wäre auch meine Laufbahn anders gelaufen.“

Im Jahr 2015 feierte Rolf Becker (r.) seinen 80. Geburtstag mit Sohn Ben (damals 50, l.), seiner zweiten Ehefrau Sylvia Wempner (damals 61) und Tochter Meret (damals 46)

Im Jahr 2015 feierte Rolf Becker (r.) seinen 80. Geburtstag mit Sohn Ben (damals 50, l.), seiner zweiten Ehefrau Sylvia Wempner (damals 61) und Tochter Meret (damals 46)

Foto: IMAGO/Berlinfoto

Rolf Becker: Hamburg war seine Wahlheimat

Geboren in Leipzig, aufgewachsen in Norddeutschland, studierte Becker nach dem Abitur Schauspiel an der Otto-Falckenberg-Schule in München. Nach Stationen in München, Darmstadt und Ulm wechselte er 1963 ans Theater Bremen, wo er auch selbst inszenierte. In seiner Wahlheimat Hamburg war er später unter anderem Ensemblemitglied am Deutschen Schauspielhaus und am Thalia Theater.

Becker avancierte zu einem der gefragtesten Theaterschauspieler und machte auch im Fernsehen („Trenck“, 1971) und beim Film („Nordsee ist Mordsee“, 1976) Karriere . Auch als Sprecher von Hörbüchern machte er sich mit seiner markanten Stimme einen Namen. Von 1997 bis 2004 spielte er den „Jedermann“ in der Hamburger Speicherstadt.

Am Set von „In aller Freundschaft“: (v.l.) Bernhard Bettermann (damals 50), Hendrikje Fitz (damals 53), Rolf Becker (damals 80) und Alexa Maria Surholt (damals 47) im Jahr 2015

Am Set von „In aller Freundschaft“: (v.l.) Bernhard Bettermann (damals 50), Hendrikje Fitz (damals 53), Rolf Becker (damals 80) und Alexa Maria Surholt (damals 47) im Jahr 2015

Foto: Peter Endig/dpa

Über seine Wahlheimat sagte er mal in einem Interview: „Ich liebe so viel an dieser Stadt, die Leute, die Tonart in einer Sprache, das Spazierengehen an der Elbe. Kein anderer Ort auf der Welt ist einfach so wunderschön.“

Seit 1980 war Becker in zweiter Ehe mit der Schauspielerin Sylvia Wempner (71) verheiratet, mit der er zwei leibliche Söhne und einen Adoptivsohn hat.