Die einsturzgefährdete Ringbahnbrücke auf der Autobahn 100 in Berlin wird in den kommenden Wochen abgerissen. Die bundeseigene Autobahn GmbH beschloss den Abriss nach „intensiver Prüfung“, wie sie mitteilte. Demnach soll der Abriss bis zum 25. April abgeschlossen sein. Ein Abriss galt schon vor der Entscheidung als wahrscheinlich. Den Angaben nach soll auch die Westendbrücke zwischen dem Kaiserdamm und dem Spandauer Damm zur selben Zeit abgerissen werden.

Die Ringbahnbrücke befindet sich im Bereich des Autobahndreiecks Funkturm im Nordwesten Berlins. Mitte März war die dreispurige Autobahn in nördlicher Richtung nach statischen Untersuchungen wegen Einsturzgefahr gesperrt worden. Durch das Anbringen von provisorischen Stützen, die einen Einsturz verhindern sollten, musste die darunter liegende Bahnstrecke gesperrt werden.

„Mit dem Abriss entscheiden wir uns für die schnellere Lösung“, sagte der technische Geschäftsführer der Autobahn GmbH, Dirk Brandenburger. Nach dem Abriss würden zumindest wieder die Züge über die Strecke unter der Brücke fahren können. „Wir schaffen damit klare Verhältnisse für die Wiederaufnahme des Bahnverkehrs.“

Berliner Bürgermeister fordert schnellen Neubau, Bund verspricht Geld

Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) sprach sich derweil für einen schnellen Neubau aus. Im Sender rbb forderte er, dass „alle nötigen Planungs- und Genehmigungsverfahren beschleunigt werden“. Genaue Angaben zur erwarteten Dauer der Bauarbeiten nannte er nicht, wünschte sich jedoch einen Bau innerhalb von zwei Jahren, was eine „gute Zeit“ wäre. 

Die Finanzierung des Neubaus ist hingegen nach Angaben der Bundesregierung bereits gesichert: Bundesverkehrsminister Volker Wissing teilte mit, 150 Millionen Euro für den Bau bereitzustellen, unter anderem um „die angrenzenden Wohngebiete schnell zu entlasten“. 

Die Sperrung hatte zu einer Verlagerung des Verkehrs auf die angrenzenden Stadtteile geführt, wodurch es im Berliner Nordwesten vermehrt zu Staus kam. Wissing versprach in dem Zusammenhang „jegliche Beschleunigungspotenziale“ zu nutzen, sowie „Tempo sowohl bei der Planung als auch bei der baulichen Umsetzung“.

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