Deutsche Bahn zieht Bilanz
Zugverkehr auf der Riedbahn nach Sanierung spürbar stabiler
14.12.2025 – 08:00 UhrLesedauer: 2 Min.
Ein Zug ist auf der Riedbahn unterwegs (Archivbild): Seit einem Jahr ist die Strecke zwischen Frankfurt und Mannheim wieder freigegeben. (Quelle: IMAGO/Peter Henrich)
Die Deutsche Bahn sieht ein Jahr nach der Generalsanierung der Riedbahn Fortschritte bei der Stabilität des Zugverkehrs. Bei der Pünktlichkeit bleibt jedoch noch Luft nach oben.
Ein Jahr nach Abschluss der Generalsanierung der Bahnstrecke zwischen Frankfurt und Mannheim zieht die Deutsche Bahn eine vorsichtig positive Bilanz. Der Zugverkehr auf der Riedbahn laufe heute deutlich stabiler, teilte das Unternehmen mit. „Wir sind aber noch nicht ganz zufrieden“, sagte Wolfgang Weinhold, Programmleiter Generalsanierung.
Die Riedbahn war die erste Strecke, die umfassend nach dem neuen Sanierungskonzept modernisiert wurde. Nach einer fünfmonatigen Vollsperrung ging sie Mitte Dezember vergangenen Jahres wieder in Betrieb.
Insgesamt plant die Bahn rund 40 weitere Generalsanierungen. Derzeit wird die Strecke Hamburg–Berlin überarbeitet. Dafür werden stark belastete Abschnitte für mehrere Monate komplett gesperrt, um die Infrastruktur grundlegend zu erneuern. Langfristig soll dies die Zahl der Baustellen im Netz deutlich verringern.
Die Pünktlichkeit auf der Riedbahn nahm nach Abschluss der Sanierung zwar zu. Im Nahverkehr erreichten im November 2025 rund 81 Prozent der Züge auf der Riedbahn ihr Ziel ohne Verspätung. Dennoch hatte weiterhin etwa jeder fünfte Zug Verspätung. Zwei Jahre zuvor, im November 2023, lag die Quote nur bei knapp 59 Prozent. Damals waren noch 41 Prozent der Züge verspätet unterwegs. Solche Monatswerte schwankten allerdings stark, hieß es.
Im Fernverkehr misst das Unternehmen die Summe der Verspätungsminuten auf der Strecke. Dieser Wert sei deutlich gesunken, erklärte Weinhold. Ziel bleibe jedoch, dass gar keine zusätzlichen Verspätungen mehr entstehen.
Um das zu erreichen, setzt die Bahn unter anderem auf ein digitales Zugsicherungssystem. Dieses soll im kommenden Jahr auf der gesamten Riedbahn in Betrieb gehen und höhere Geschwindigkeiten ermöglichen. Bisher ist die Technik nur auf einem Teil der Strecke installiert.
Trotz der Generalsanierung kommt es auf der Riedbahn weiterhin zu Störungen, etwa an Signalen, Bahnübergängen oder Weichen. Deren Zahl sei jedoch deutlich zurückgegangen, so die Bahn. Zwischen März und Juni lag sie rund 60 Prozent unter dem Niveau vor der Sanierung. Angestrebt sind 80 Prozent weniger Störungen.
Ein Teil der Probleme sei wetterbedingt. Zudem zeige die Riedbahn, dass es Faktoren gebe, die auch Generalsanierungen nicht beheben könnten. Dazu zählt die hohe Auslastung der Strecke.
Weinhold räumte ein, dass der Zeitplan für die Wiederinbetriebnahme zu eng gewesen sei. Künftig wolle man den Verkehr schrittweise hochfahren, um einen stabileren Start zu ermöglichen. Die Kosten der Generalsanierung beliefen sich nach Angaben der Bahn auf rund 1,5 Milliarden Euro.
