Im ersten Spiel nach der Beurlaubung von Adrian Alipour war die Mannschaft von Interimstrainer Christian Sobottka zunächst völlig von der Rolle. Die Leutzscher zeigten in Halbzeit eins ein katastrophales Abwehrverhalten und luden die Gäste förmlich zum Toreschießen ein. Torjäger Soufian Benyamina traf nach einer Ecke (6.), BSG-Verteidiger Lukas Griebsch sorgte nur drei Minuten später mit einem Eigentor für das 0:2. Nach einem Einwurf der Gäste verlängerte er den Ball unglücklich über seinen Keeper Florian Horenburg hinweg ins Netz.
Als Tristan Wagner nach gut einer Viertelstunde aus 22 Metern das dritte Tor erzielte, war die Partie fast schon entschieden. Chemie ergab sich in der Folge beinah ohne Gegenwehr und war mit dem Drei-Tore-Rückstand zur Pause noch gut bedient. Kapitän Janik Mäder erklärte im Anschluss im SpiO-Interview: „In der ersten Hälfte hat das gewisse Etwas gefehlt, was uns zum Erfolg hätte führen können. Zweikämpfe, Laufbereitschaft, aber auch Konzentration, weil wir zwei Gegentore nach Standards bekommen, was nicht passieren darf.“
Auch in der zweiten Hälfte hatten die Gäste die ersten Möglichkeiten. Jannis Farr etwa zwang Horenburg mit einem Schuss von der Strafraumgrenze zu einer Parade (47.) Im weiteren Spielverlauf präsentierten sich Greifswalder jedoch zunehmend nachlässig. So bekam Chemie ab der 60. Minute mehr Spielanteile und schaffte durch die Treffer von Julius Hoffmann (76.) nach einer Ecke und Stanley Ratifo (90.) noch den Anschluss. Das führte zu einer ungeahnt spannenden Schlussphase. Die Aufholjagd der Leipziger war jedoch nicht von Erfolg gekrönt.