Das Artilleriesystem Bohdana ist eines der Prunkstücke der ukrainischen Rüstungsindustrie. 20 Stück werden laut Beschaffungsbehörde für Verteidigungsgüter in diesem Jahr pro Monat produziert. Das Portal Army Technology berichtet nun unter Berufung auf eine Quelle sogar von bis zu 36 Systemen, die monatlich ausgeliefert würden.

+++ 07:31 Große Hürden bei möglichen Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland +++
Die Ukraine und Russland könnten nach Ankündigungen aus Moskau wieder direkt miteinander über ein Ende der Kämpfe verhandeln, so wie Anfang 2022 nach Beginn des russischen Angriffskrieges. Der Weg wird jedoch, selbst wenn es so kommt, steinig. Denn es gibt einige besonders heikle Punkte, bei denen eine Einigung in weiter Ferne scheint. Neben den russischen Gebietsansprüchen, die sogar über von Moskaus Truppen besetztes Territorium hinausgehen, hat Russland in der Vergangenheit auch die großangelegte Demilitarisierung der Ukraine gefordert. Zudem wollte der Kreml eigentlich immer die Regierung um den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj beseitigen. Und selbst wenn es zu einem umfassenden Waffenstillstand käme: Die letzten Wochen haben gezeigt, dass Moskau Teil-Waffenstillstände nicht ernst genommen hat. Die Ukraine fordert zum Schutz vor weiteren russischen Angriffen unter anderem klare Sicherheitsgarantien von den USA, welche diese bislang allerdings nicht geben wollen.

+++ 06:51 Ukrainer sollen weiter in russischer Region Kursk kämpfen – doch es sieht „nicht gut“ aus +++
Die gestrige Meldung der angeblich vollständigen Vertreibung ukrainischer Truppen aus der Region Kursk war möglicherweise nur ein Manöver Russlands, um den Berichten über Gespräche der Ukraine mit westlichen Partnern in Rom etwas entgegenzusetzen. Nach dem Dementi aus Kiew über einen Rückzug aus Kursk berichtet auch der proukrainische Kanal Deepstate in seinem Monitoring des Frontgeschehens von russischen Falschinformationen. Die Lage in der Region sei für die Ukraine jedoch „nicht gut“, heißt es. In eines der zwei letzten Dörfer, welche die Ukrainer noch halten, seien die russischen Truppen vorgedrungen. Die andere Ortschaft sei von den Kreml-Truppen fast vollständig besetzt. „Die Operation Kursk ist also noch im Gange, und die ukrainischen Truppen kämpfen mit den Moskauern und Nordkoreanern. Sie jagen und zerstören insbesondere die feindliche Logistik, deren Konzentrationspunkte und so weiter“, heißt es von Deepstate.

+++ 06:19 ISW: Kremltruppen planen Front-Einsatz von Motorrad-Brigaden +++
Das russische Militär bereitet sich möglicherweise darauf vor, im Sommer und Herbst 2025 systematisch Motorräder in die Offensivoperationen gegen die Ukraine zu integrieren, schreibt das Institut für Kriegsforschung (ISW) und beruft sich dabei auf Filmmaterial des russischen Verteidigungsministeriums. Während die Ukraine zu einem bedingungslosen Waffenstillstand bereit ist, intensiviert Russland seine Angriffsoperationen entlang der Frontlinie. Filmmaterial des russischen Verteidigungsministeriums deute auf Pläne hin, eine „taktische Doktrin für den systematischen Angriffseinsatz von Motorrädern“ zu entwickeln, schreiben die ISW-Analysten.

+++ 05:45 Kiews Generalstab beziffert russische Verluste in Kursk +++
Der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte berichtet, dass Russland seit Beginn der Kursk-Operation im Operationsgebiet Kursk mehr als 62.000 Soldaten und mehr als 4500 nordkoreanische Soldaten verloren habe. Weitere 983 russische Soldaten seien gefangengenommen worden. Der Generalstab fügt hinzu, dass „die Kämpfe andauern“, sowohl in Kursk als auch in Belgorod. Moskaus Erklärung, das gesamte Gebiet in Kursk zurückerobert zu haben, sei Propaganda.

+++ 04:45 Bericht: Russische Armee plant Rekrutierung obdachloser Ukrainer +++
Moskau arbeitet daran, Obdachlose in den besetzten ukrainischen Gebieten in die russische Armee einzuziehen. Die Regierung in Moskau erwäge ein Gesetz, das es auch Menschen ohne legale Aufenthaltserlaubnis ermöglichen soll, zu dienen. Das berichtet die ukrainische Nachrichtenagentur UNN mit Verweis auf das Nationale Widerstandszentrum (CNS). So sollten etwa im Rahmen der Frühjahresrekrutierungen 2500 Krim-Bewohner an die russische Armee übergeben werden. Das CNS betont, dass es sich dabei um ein politisch motiviertes Verbrechen handele.

+++ 03:54 US-Senator Graham fordert Zölle für Russlands Gaskäufer +++
Der republikanische US-Senator Lindsey Graham unterstützt die Drohung von US-Präsident Donald Trump, Russland mit zusätzlichen Sanktionen zu belegen, falls es einen Friedensvertrag mit der Ukraine blockiert. Trump deutete in einem Social-Media-Post, in dem er den russischen Präsidenten Wladimir Putin kritisierte, mögliche Sanktionen gegen Moskau an. „Das lässt mich denken, dass Putin den Krieg vielleicht gar nicht beenden will, sondern mich nur an der Nase herumführt und dass man anders mit ihm umgehen muss, durch Bankensanktionen oder Sekundärsanktionen?“, schrieb Trump. Graham lobt Trumps Bemühungen, einen Waffenstillstand auszuhandeln. Auf X schreibt der Trump-Anhänger: „Was zusätzliche Sanktionen gegen Putins Russland angeht, habe ich einen parteiübergreifenden Gesetzesentwurf mit fast 60 Mitunterzeichnern, der Sekundärzölle auf jedes Land erheben würde, das russisches Öl, Gas, Uran oder andere Produkte kauft.“ Graham fügt hinzu: „Der Senat ist bereit, in diese Richtung zu gehen und wird dies mit überwältigender Mehrheit tun, wenn Russland sich nicht für einen ehrenhaften, gerechten und dauerhaften Frieden entscheidet.“

+++ 01:44 McDonald’s lässt Markenrechte in Russland neu registrieren +++
Der US-Fastfood-Riese McDonald’s hat bei der Regierungsagentur Rospatent einen Antrag auf Registrierung seiner Marke in Russland eingereicht, berichtet das russische staatliche Nachrichtenportal RIA Novosti. Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine schloss McDonald’s 2022 seine Restaurants und zog sich vollständig vom russischen Markt zurück. Laut russischen Medien reichte McDonald’s den Antrag im Dezember 2024 ein und Rospatent hat ihn nun zur Prüfung angenommen. Die Registrierung sei kein Zeichen dafür, dass das Unternehmen beabsichtige, wieder in den russischen Markt einzusteigen, erklärt McDonald’s gegenüber der ukrainischen Zeitung „Economic Pravda“. „Wir tun dies, um unsere Marke zu schützen und zu verhindern, dass Drittunternehmen oder Einzelpersonen, insbesondere in Russland, unsere Marken zu ihrem Vorteil nutzen“, teilt das Unternehmen mit.

+++ 00:39 Estnischer Präsident: Trump will sich nicht aus Ukraine-Verhandlungen zurückziehen +++
US-Präsident Donald Trump hat versprochen, sich nicht als Vermittler im Krieg Russlands gegen die Ukraine zurückzuziehen. Das berichtet der estnische Präsident Alar Karis, der während der Beerdigung von Papst Franziskus neben Trump und First Lady Melania Trump saß. Laut „Kyiv Independent“ sagt Karis, er habe Trump direkt nach dem Fortschritt der Friedensgespräche gefragt. Mehrere Staats- und Regierungschefs, darunter Präsident Wolodymyr Selenskyj, waren in der Vatikanstadt zusammengekommen, um an der Zeremonie teilzunehmen. Laut Karis habe Trump versprochen, dass die USA weiterhin auf einen Waffenstillstand zwischen der Ukraine und Russland hinarbeiten würden. „Trump sagte, dass wir einer Lösung recht nahe seien, da er sich gerade mit Selenskyj getroffen habe“, berichtet Karis weiter. Allerdings habe er Trump nicht näher auf die Einzelheiten seines Treffens mit Selenskyj angesprochen.

Der estnische Präsident Karis spricht auf der Beerdigung mit Trump.

Der estnische Präsident Karis spricht auf der Beerdigung mit Trump.

(Foto: picture alliance/dpa)

+++ 23:19 Treffen mit Selenskyj in Rom: Von der Leyen verspricht Ukraine Unterstützung +++
EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hat sich am Rande der Beerdigung von Papst Franziskus mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj getroffen. „Europa wird der Ukraine im Streben nach Frieden immer zur Seite stehen“, schreibt von der Leyen in einem Social-Media-Post. Von der Leyen bekräftigt die Unterstützung Europas für die Ukraine bei der Beendigung des russischen Krieges gegen die Ukraine. Vor seinem Treffen mit von der Leyen traf sich Selenskyj mit US-Präsident Donald Trump, dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron, dem britischen Premierminister Keir Starmer und der italienischen Premierministerin Giorgia Meloni.

+++ 22:17 Kundgebungen von „Gemeinsam für Deutschland“ – und Gegenproteste +++
Im Zuge eines bundesweiten Aktionstages haben insgesamt mehrere tausend Menschen in Deutschland an Kundgebungen des neuen Protestbündnisses „Gemeinsam für Deutschland“ teilgenommen. In vielen Städten gab es Gegenproteste, die vereinzelt gewalttätig verliefen. Die Polizei war mit starken Kräften im Einsatz, erteilte Platzverweise und nahm eine Reihe von Menschen in Gewahrsam. Das neue Bündnis tritt unter anderem für flächendeckende Grenzkontrollen und ein Ende der finanziellen und militärischen Unterstützung der Ukraine ein. In mehreren Städten beteiligten sich laut Polizei Rechtsextreme an den Veranstaltungen der Gruppierung.

+++ 21:47 Selenskyj vergleicht russische Invasion mit der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erinnert am Jahrestag der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl an das schreckliche Ereignis und dankt allen Helfern von damals. „Jedes Jahr am 26. April ehren wir den Mut und die Selbstlosigkeit Tausender Menschen, die die Ukraine und alle anderen Länder vor den Folgen der Tschernobyl-Katastrophe bewahrt haben“, schreibt Selenskyj auf X. „Man bezeichnet sie zwar als einen ‚Unfall‘, doch die Tragweite ist weitaus größer. Die Explosion im vierten Reaktor des Kernkraftwerks Tschernobyl verseuchte Länder Tausende Kilometer vom Epizentrum entfernt mit radioaktiven Elementen. Die Folgen hätten noch viel katastrophaler sein können – wäre da nicht unser Volk gewesen.“

„Auch den Krieg Russlands gegen die Ukraine“, fährt Selenkyj fort, „bezeichnen manche immer noch als ‚Konflikt‘, obwohl die Bedrohung global ist. Und nur dank des ukrainischen Volkes, der Selbstaufopferung und Widerstandsfähigkeit vieler unserer Bürgerinnen und Bürger gelang es uns, den Großangriff der russischen Armee abzuwehren, ihr erhebliche Verluste zuzufügen und die Unabhängigkeit der Ukraine und damit das Recht anderer Nationen auf Unabhängigkeit und ein autonomes Leben zu verteidigen“, so Selenskyj.

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