Wohnungskrise in der Hansestadt
Hamburg verzeichnet dramatischen Anstieg bei Zwangsräumungen
15.12.2025 – 10:14 UhrLesedauer: 1 Min.
Die Fassaden von Mehrfamilienhäusern im Stadtteil Eimsbüttel (Symbolbild): In Schleswig-Holstein und Hamburg wurden 2024 mehr Wohnungen zwangsgeräumt. (Quelle: Daniel Bockwoldt/dpa/dpa-bilder)
Die Zahl der Zwangsräumungen in Hamburg ist stark gestiegen. Die Hansestadt liegt damit weit über dem Bundesdurchschnitt und belegt einen besorgniserregenden Platz im Ländervergleich.
In Hamburg haben die Behörden im Jahr 2024 insgesamt 1.091 Zwangsräumungen durchgeführt. Dies geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag hervor. Die Zahl der Zwangsräumungen stieg im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 16 Prozent.
Hamburg verzeichnet 6,03 Zwangsräumungen je 10.000 Einwohner. Damit liegt die Hansestadt deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt von 3,91. Im Negativranking der Bundesländer belegt Hamburg den vierten Platz. Nur Bremen, Sachsen-Anhalt und Berlin weisen höhere Quoten auf.
Die Sprecherin der Linken für Mieten- und Wohnungspolitik im Bundestag, Caren Lay, kritisiert die Situation. Sie erklärt, die Mieten würden teurer, während viele Menschen weniger Geld zur Verfügung hätten.
Lay warnt: „Und wer einmal wohnungslos ist, hat es schwer, eine neue Wohnung zu finden.“ Die Linke fordert ein Verbot von Zwangsräumungen in die Wohnungslosigkeit. Zudem setzt sich die Partei für mehr Sozialwohnungen mit dauerhaft bezahlbaren Mieten ein.
Die Entwicklung in Hamburg spiegelt einen bundesweiten Trend wider. In ganz Deutschland stieg die Zahl der Zwangsräumungen im vergangenen Jahr um sieben Prozent auf 32.358.
