Die Verkehrssicherheit sei in Teilen erhöht worden, sagt Alexander Rammert. Der promovierte Verkehrsingenieur hat an der Technischen Universtität in Berlin zu Mobiliät geforscht und berät als Mobilitätsplaner Kommunen, Städte und Unternehmen. Am Leipziger Dreieck sei das Unfallrisiko verringert und die Barrierefreiheit erhöht worden. „Am Ende bleibt das Leipziger Dreieck aber ein Knoten, der für alle Verkehrsteilnehmenden unattraktiv ist“, sagt Rammert.
Seine Kritik: Die Kreuzung sei mit vielen unterschiedlichen Ampelschaltungen und Abbiegemöglichkeiten sehr kompliziert und mit langen Wartezeiten für alle Verkehrsteilnehmenden verbunden. Seiner Ansicht nach löst die Kreuzung für alle ein Gefühl der Unsicherheit aus.
Das werde besonders an der neu gemachten Radspur in der Heinrich-Mann-Allee deutlich: Sie befindet sich zwischen Rechtsabbieger- und Geradeausspur, das heißt: Autos, die zum Bahnhof der Landeshauptstadt wollen, müssen den Radweg kreuzen. Für die Autofahrer ist das unübersichtlich – und für Radfahrende potenziell lebensgefährlich. „Das ist absolut nicht mehr zeitgemäß“, sagt Rammert.
Außerdem animiere die Kreuzung die Menschen nicht dazu, mit dem Rad oder zu Fuß in die Potsdamer Innenstadt zu kommen. So hätte sich der Verkehrsexperte etwa Grünpfeile für rechtsabbiegende Radfahrende gewünscht, damit sie nicht das Gefühl haben, sinnlos an einer roten Ampel warten zu müssen. Außerdem wären seiner Ansicht nach farbliche Akzente gut gewesen, die klar zeigen, wo Flächen für Radfahrende sind.