Es ist dem Veranstalter des jährlich quotenstärksten Starkbieranstichs des Landes bisher fast jedes Jahr gelungen, die Aufmerksamkeit immer noch weiter zu steigern. Nun hätte man meinen können, dass nach den Ereignissen im Jahr 2025 am Nockherberg das Limit vielleicht erreicht sein könnte. Zunächst gab es eine harte Fastenpredigt des zu dem Zeitpunkt noch amtierenden Fastenpredigers Maximilian Schafroth, gefolgt von überempörten Stimmen, vor allem aus dem konservativen politischen Lager. Kurz danach berief der Veranstalter, die Paulaner-Brauerei, den Fastenprediger ab, was gemeinhin als veritabler Rausschmiss empfunden wurde.
Nachfolger ist der ehemalige Söder-Darsteller des Nockherberg-Singspiels, Stephan Zinner. Und der hat nun eine doppelt schwere Aufgabe. Zum einen folgt er auf einen ziemlich starken Vorgänger, muss also dessen Fußstapfen in Sachen Pointendichte und -tiefe mindestens ausfüllen. Und zum anderen muss er seine Rede am 4. März halten, vier Tage vor der Kommunalwahl.
Das stellt auch Paulaner in einer Pressemitteilung fest, in der die Brauerei den Termin bekannt gibt und sich Stephan Zinner zur Aufgabe so äußert: „Ich kenne das Umfeld der Salvator-Probe in meinen fast 15 Jahren als Schauspieler des Singspiels durch und durch – ein Derbleck-Profi sozusagen.“ Aber das werde noch einmal ein ganz anderer Blickwinkel und sicher ein ganz anderes Gefühl sein. Nicht nur für ihn, sondern mutmaßlich auch für einige im Publikum, etwa den Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) und die OB-Kandidaten der anderen Parteien.