Sie sind schon in Olympia-Form!

Nach ihrem goldenen Wochenende bei den Deutschen Meisterschaften in Oberstdorf können die Olympischen Winterspiele für Minerva Hase (26) und Nikita Volodin (26) kommen. Dass die Berliner als Vizeweltmeister und Europameister die Titelkämpfe gewinnen würden, stand außer Frage. Allein um die Leistung ging es.

Bei der Nebelhorn-Trophy im September holten sich Nikita Volodin und Minerva Hase den Sieg

Bei der Nebelhorn-Trophy im September holten sich Nikita Volodin und Minerva Hase den Sieg

Foto: Peter Kneffel/dpa

Und die war großartig. Mit 223,13 Punkten schafften die beiden ihren Bestwert in dieser Saison. Damit hegen sie berechtigte Hoffnungen auf ihre erste Olympia-Medaille. Die fehlt noch in der Sammlung nach EM-Gold und WM-Silber.

„Nach dem Grand-Prix-Finale wieder nach Oberstdorf zu kommen und hier so einen schönen Jahresabschluss vor Heim-Publikum zu haben, ist etwas Besonderes. Ich bin sehr stolz, dass wir die Kür so zeigen und bis zum Ende 100 Prozent geben konnten“, sagte Hase. 

Mehr zum Thema

Apropos Grand Prix. Da zeigte sich das Paar in konstant guter Form. Sieg in Helsinki, Zweite in Saskatoon, Dritte in Nagoya. Das kann sich sehen lassen, doch nirgends war die Punktzahl so hoch wie in Oberstdorf. Dazu kommt noch der Erfolg zum Saison-Auftakt bei der Nebelhorn-Trophy, die wie die DM in Oberstdorf stattfand.

Wichtige Voraussetzung für die Olympia-Teilnahme: Volodin, der in St. Petersburg geboren wurde, erhielt im August seine deutsche Einbürgerungsurkunde. Damit war der Weg frei für Olympia.

Beim Grand-Prix-Finale in Nagoya Anfang Dezember reichte es zu Bronze

Beim Grand-Prix-Finale in Nagoya Anfang Dezember reichte es für Minerva Hase und Nikita Volodin zu Bronze

Foto: Hiro Komae/AP/dpa

Was noch zur Perfektion fehlt, ist die Konstanz an einem Wettkampf-Wochenende. Bei der DM gab es einen Wackler in der Kür, in Nagoya rappelte es im Kurzprogramm. Doch für die EM in Sheffield, die vom 13. bis 18. Januar noch vor Olympia stattfindet, gab Jens ter Laak, Sportdirektor der Deutschen Eislauf-Union (DEU), eine Medaille als Ziel aus.

Druck, mit dem das Paar umgehen kann. Die Top 3 sind machbar, wenngleich es auch ohne die wegen des Krieges gegen die Ukraine verbannten russischen und belarussischen Paare starke Konkurrenz gibt. So mussten sich Hase/Volodin beim Grand Prix in Chongqing den Georgiern Anastasia Metelkina/Luka Berulawa geschlagen geben.

Was für die Berliner Sportler des Jahres sehr gut passt, ist die Musik. Ein Tango im Kurzprogramm, eine Komposition von Max Richter (59) für die Kür – damit soll in Mailand ab Februar bei den Olympischen Spielen der große Traum wahr werden.