Im Bundestag sind während des Besuches des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr
Selenskyj das Internet und Intranet ausgefallen. Das bestätigte die Pressestelle des Bundestages der ZEIT.
Demnach soll der Ausfall gegen 14.30 Uhr bemerkt worden sein, ab diesem Zeitpunkt konnten etwa keine E-Mails mehr versendet werden. Mittlerweile würden die IT-Systeme wieder hochgefahren werden, hieß es.
Ermittlungen laufen
Die zuständigen Stellen seien dabei, die
Ursache zu ermitteln und das Problem zu lösen. Auch das
Bundesamt für die Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) ist
demnach eingeschaltet. Zum aktuellen Zeitpunkt könne weder ein externer Cyberangriff noch ein internes technisches Problem ausgeschlossen werden, bestätigte der Bundestag der ZEIT.
Der ukrainische Präsident Selenskyj wurde gegen 14 Uhr von Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) empfangen. Ob beide Ereignisse zusammenhängen, ist ebenfalls nicht bekannt.
Videoschalte mit EU scheiterte
Ebenfalls scheiterte eine geplante Videoschalte zwischen in Brüssel
tagenden EU-Außenministern und den für Ukraine-Gespräche nach Berlin
gereisten US-Unterhändlern Steve Witkoff und Jared Kushner. Diese Schalte konnte aufgrund von Verbindungsproblemen nicht zustande kommen. EU-Chefdiplomatin Kaja
Kallas sagte in Brüssel, sie wisse nicht, ob es einen Cyberangriff
gegeben habe. Klar sei aber, dass die Technik nicht richtig funktioniert
habe.
In der von Frankreichs Außenminister Jean-Noël
Barrot initiierten Videoschalte sollte es eigentlich um den Stand der
Umsetzung des US-Friedensdeals für den Gazastreifen gehen. An diesem
waren Witkoff und Kushner federführend beteiligt gewesen. Derzeit
versuchen die beiden Amerikaner ebenfalls, im Auftrag von US-Präsident Donald
Trump ein Abkommen zur Beendigung des russischen Angriffskriegs gegen
die Ukraine vorzubereiten.
© Lea Dohle
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Eine Videoschalte zwischen den
EU-Außenministern und dem wie Witkoff und Kushner in Berlin weilenden
ukrainischen Außenminister Andrij Sybiha funktionierte nach Angaben von
Diplomaten problemlos.
Vor zehn Jahren Hackerangriff auf Bundestag
Der Bundestag war im Mai 2015 Opfer eines
Hackerangriffs geworden. Computer in zahlreichen Abgeordnetenbüros
wurden mit Spionagesoftware infiziert, darunter auch Rechner im Büro der
damaligen Kanzlerin Angela Merkel (CDU). Der Angriff hatte zur Folge,
dass das IT-System des Parlaments generalüberholt werden musste.
Fünf Jahre später machte Merkel Russland
schwere Vorwürfe und drohte mit Konsequenzen. Mit Blick auf
Ermittlungsergebnisse des Generalbundesanwalts sprach sie von „harten
Evidenzen“ für eine russische Beteiligung.