Am Platz des 4. Juli in Berlin-Lichterfelde ist der Umbau vom asphaltierten Verkehrsraum zur öffentlichen Grünfläche sichtbar angelaufen. Große Teile der Fläche sind bereits entsiegelt, erste Bauarbeiten laufen und neu gepflanzte Bäume markieren den Beginn der Umgestaltung. Das Projekt ist Teil eines umfassenden ökologischen Ausgleichs für den Ausbau der Dresdner Bahn.
Der Platz des 4. Juli zeigt sich aktuell als weitgehend entsiegelte, offene Fläche, auf der der frühere Asphalt bereits zurückgebaut wurde. Entlang des Areals sind junge Bäume neu gepflanzt, die die künftige Grünstruktur markieren. Die Fläche befindet sich sichtbar im Umbau und ist Teil einer ökologischen Ausgleichsmaßnahme mit Fokus auf Begrünung und Versickerung. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT
© Visualisierung Titelbild: Grün Berlin GmbH
Die Umgestaltung des Platzes des 4. Juli in Berlin-Lichterfelde hat sichtbar begonnen. Zäune markieren das Baufeld, schwere Geräte sind vor Ort, und erste Bereiche der einst vollständig versiegelten Fläche wurden bereits aufgebrochen. Damit startet die Umsetzung eines Projekts, das den rund 12.000 Quadratmeter großen Platz grundlegend verändern soll.
Über Jahrzehnte war der Platz von Asphalt geprägt. Nun wird die frühere Verkehrsfläche schrittweise entsiegelt und in eine öffentliche Grünanlage umgewandelt. Die Maßnahme wird von der DB InfraGO AG in Zusammenarbeit mit der landeseigenen Grün Berlin GmbH umgesetzt und dient als ökologischer Ausgleich für den Ausbau der Dresdner Bahn. Die Kosten liegen bei rund 1,17 Millionen Euro.
Lichterfelde: Neue Wege, 40 Bäume und entsiegelte Flächen am Platz des 4. Juli
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Künftig sollen Wege aus Kies, Sand und Naturstein durch das Areal führen. Diese wasserdurchlässigen Materialien ermöglichen es, Regen vor Ort versickern zu lassen und entlasten damit das städtische Kanalsystem. Gleichzeitig entstehen offene Wiesenflächen und großzügige Pflanzbereiche.
Bereits jetzt wurden erste junge Bäume gesetzt. Insgesamt sollen rund 40 neue Gehölze gepflanzt werden, ergänzt durch die bestehenden 14 Linden am Rand des Parkfriedhofs Lichterfelde. Vorgesehen sind vor allem gebietsheimische und klimaangepasste Arten, die mit Trockenperioden besser umgehen können und langfristig weniger Pflege benötigen.
Ökologischer Ausgleich für die Dresdner Bahn: Entsiegelungsprojekte rund um Südkreuz und Lichterfelde
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Die Umgestaltung ist Teil eines größeren Maßnahmenpakets. Sie kompensiert Eingriffe, die durch den Wiederaufbau und die Erweiterung der Dresdner Bahn südlich des Bahnhofs Südkreuz entstanden sind. Neben dem Platz des 4. Juli gehören dazu weitere Entsiegelungs- und Begrünungsprojekte im Berliner Stadtgebiet.
Auch angrenzende Wege entlang des Parkfriedhofs sowie im Umfeld des benachbarten Wohnquartiers werden in die Maßnahmen einbezogen. Ziel ist es, zusammenhängende Grün- und Versickerungsflächen zu schaffen und das Mikroklima im Stadtteil spürbar zu verbessern.
Vom NS-Infrastrukturprojekt zum Stadtgrün: Die Geschichte des Platzes des 4. Juli in Lichterfelde
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Der Platz des 4. Juli blickt auf eine wechselvolle Vergangenheit zurück. Ursprünglich war er Teil der nationalsozialistischen Planungen für die „Welthauptstadt Germania“ und sollte als Abschnitt eines Autobahnrings dienen. Heute ist er das letzte sichtbare Relikt dieser nie realisierten Infrastruktur.
Nach dem Zweiten Weltkrieg prägten die US-Streitkräfte das Umfeld, später entwickelte sich das ehemalige Telefunken-Areal zu einem Wohn- und Gewerbestandort. Mit der aktuellen Umgestaltung erhält der Platz nun erstmals eine klare Funktion als öffentlich zugänglicher Grünraum.
Teilentsiegelung in Lichterfelde: Platz des 4. Juli wird schrittweise umgestaltet
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Nicht die gesamte Fläche wird entsiegelt. Auf Wunsch des Bezirksamts Steglitz-Zehlendorf bleibt ein Teil weiterhin versiegelt und wird vom Landesverband der Berliner Fahrschulen genutzt. Der überwiegende Bereich jedoch wird dauerhaft begrünt und öffentlich nutzbar gemacht.
Mit dem laufenden Umbau wird der Platz des 4. Juli zu einem Beispiel dafür, wie ehemalige Verkehrsflächen im Bestand umgestaltet werden können. Entsiegelung, Baumpflanzungen und neue Aufenthaltsqualitäten zeigen bereits jetzt, dass sich der Ort spürbar verändert und künftig eine neue Rolle im Stadtteil übernehmen soll.
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Quellen: Grün Berlin GmbH, B.Z., Wikipedia, DB InfraGO AG, Berliner Morgenpost






