Im März wurden in beiden Bundesländern jeweils Anträge auf Ausweisung der Sonderwirtschaftszone eingereicht, wie Markus Niggemann (CDU) rückblickend sagte. Der Leiter des Geschäftsbereiches Finanzmanagement, Wirtschaftsentwicklung & Soziales in der Stadtverwaltung Cottbus erklärte am Dienstag, dass zwischenzeitlich noch eine strategische Umweltprüfung der Region von der Stadt Cottbus erstellt werden musste. Man sehe die Beschlussfassung noch nicht als Ziel an, aber als „wichtigen Meilenstein“ für die zukünftige Ansiedlung neuer Unternehmen, so Niggemannn.

Zur Modellregion gehören elf Industrieflächen, für die bereits eine strategische Umweltprüfung vorgenommen wurde. Auf rund 800 Hektar Fläche soll ein beschleunigter Auf- und Ausbau von „sauberer“ Industrie ermöglicht werden. Dabei geht es etwa um Batterie- und Speichertechnologien sowie Wasserstoff- und Stromnetztechnologien. „Die Lausitz hat ein großes Potenzial, da der Ausbau erneuerbarer Energien dort bereits sehr weit fortgeschritten ist“, teilte die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) auf Anfrage mit.

Die Bergbauregion Lausitz steckt angesichts des bis 2038 vereinbarten Kohleausstiegs bereits mitten im Wandel. Das Energieunternehmen Leag etwa richtet Geschäftsfelder bereits auf Windkraft und Photovoltaik aus und plant einen riesigen Batteriespeicher am Standort Jänschwalde. Das deutsch-kanadische Unternehmen Rock Tech will eine Lithium-Fabrik in Guben aufbauen. Bislang hieß es aber, die Finanzierung für das 800-Millionen-Projekt stehe noch nicht.