
Hollywood-Regisseur Rob Reiner und seine Frau wurden Opfer eines Gewaltverbrechens. Nach seinem Tod wetterte US-Präsident Trump gegen den liberalen Aktivisten, nannte ihn „geistesgestört.“ Die Entrüstung folgte prompt.
Nach dem mutmaßlichen Mord an Hollywood-Regisseur Rob Reiner und seiner Ehefrau Michele Singer hat US-Präsident Donald Trump mit Äußerungen über das Opfer empört. Auf seiner Online-Plattform Truth Social nannte Trump seinen bekennenden Kritiker Reiner einen „gequälten und kämpfenden“ Menschen, der gestorben sei, weil er Wut ausgelöst habe „durch seine massive, unbeirrbare und unheilbare Erkrankung an einer geistig lähmenden Krankheit namens Trump-Wahn-Syndrom“.
Auf eine Reporterfrage sagte Trump zudem, Reiner sei eine „geistesgestörte Person“ gewesen.
Kimmel: „Das ist so hasserfüllt und widerwärtig“
US-Moderator Jimmy Kimmel – ebenfalls schon mehrfach von Trump verunglimpft – fand dafür deutliche Worte: „Jemanden zu beleidigen, der gerade ermordet wurde und Kinder hinterlässt, ohne auch nur die geringste Ahnung zu haben, was tatsächlich geschehen ist – das ist so hasserfüllt und widerwärtig“, sagte Kimmel in seiner Live-Sendung am Montagabend. Seine persönlichen Begegnungen mit Reiner hätten Kimmel gezeigt, „dass er gewollt hätte, dass wir immer wieder auf die widerlichen Abscheulichkeiten hinweisen, die diesem kranken und verantwortungslosen Mann weiterhin über die Lippen kommen.“
Die ehemalige First Lady Michelle Obama offenbarte in Kimmels Sendung, die Obamas seien an dem Abend des Todes sogar mit dem Ehepaar Reiner verabredet gewesen. „Im Gegensatz zu manch anderen gehören Rob und Michele Reiner zu den anständigsten und mutigsten Menschen, die man je kennenlernen möchte.“
Reiner war Trump-Kritiker
Das Ehepaar Reiner war am Sonntag leblos mit Stichwunden in ihrem Haus in Los Angeles aufgefunden worden. Ihr Sohn Nick sitzt inzwischen unter Mordverdacht im Gefängnis.
Der für Filme wie „Harry und Sally“ oder „Eine Frage der Ehre“ weltberühmte Regisseur Reiner engagierte sich als liberaler Aktivist und hatte US-Präsident Trump bei zahlreichen Themen immer wieder scharf kritisiert. Seine Frau Michele hatte Trump 1987 als Fotografin für seine Autobiografie „Trump, die Kunst des Erfolges“ abgelichtet. Rob Reiner nannte seine Frau später die treibende Kraft hinter dem Aktivismus des Paares: „Es gibt einfach zu viel Ungerechtigkeit auf der Welt, und sie möchte das alles ändern.“
Rob Reiner war Unterstützer der Demokraten. Seine Bekanntheit nutzte der Filmemacher, um sich für die Ehe unter gleichgeschlechtlichen Menschen und für eine Bildungsinitiative für sozial benachteiligte Kinder stark zu machen.
Republikaner verurteilen Trumps Aussagen
Trumps Reaktion auf den Tod von Reiner rief auch den Reihen der Republikaner Kritik hervor: „Egal wie man zu Rob Reiner stand, das ist ein unangebrachter und respektloser Diskurs über einen Mann, der gerade brutal ermordet wurde“, schrieb der republikanische US-Kongressabgeordnete Thomas Massie auf der Plattform X.
Die ebenfalls republikanische Kongressabgeordnete Marjorie Taylor Greene kommentierte: „Das ist eine Familientragödie, es geht nicht um Politik oder politische Feinde.“ Greene hatte sich im Verlauf des Epstein-Skandals mit Trump überworfen und wird im Januar aus dem Kongress ausscheiden. Der Republikaner Mike Lawler sagte zum Post des US-Präsidenten: „Diese Aussage ist falsch. Ungeachtet der politischen Ansichten sollte niemand Gewalt ausgesetzt sein (…).“
Schauspieler Patrick Schwarzenegger reagierte auf X: „Was für eine widerwärtige und abscheuliche Äußerung.“ Schauspielerin Whoopi Goldberg verwies in der Sendung „The View“ auf Trumps eigene Angriffe gegen Kritiker von Charlie Kirk nach dessen Tod. „Haben Sie kein Schamgefühl? Gar keine Scham? Können Sie noch tiefer sinken? Ich glaube nicht“, sagte sie, adressiert an den US-Präsidenten.