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Brisantes Interview: Trump „hat Persönlichkeit eines Alkoholikers“
Aktualisiert am 16.12.2025 – 17:43 UhrLesedauer: 25 Min.
Donald Trump (r.) mit Susie Wiles (Archivbild): Die Stabschefin sieht ihre Aussage aus dem Kontext gerissen. (Quelle: IMAGO/JOE MARINO)
Donald Trump reicht eine Verleumdungsklage gegen die BBC ein. Seine Stabschefin gibt ein brisantes Interview über den Präsidenten. Alle Entwicklungen im Newsblog.
In einer Reihe ungewöhnlich offener Gespräche mit dem Journalisten Chris Whipple hat Susie Wiles, Stabschefin von US-Präsident Donald Trump, deutliche Worte über ihren Chef gefunden. Dem Magazin „Vanity Fair“ sagte Wiles, Trump regiere mit dem Gefühl, „dass es nichts gibt, was er nicht tun kann. Nichts, null, nichts.“ Obwohl der Präsident als Abstinenzler gilt, beschrieb sie ihn mit den Worten: „Er hat die Persönlichkeit eines Alkoholikers.“ Solche Persönlichkeiten seien „verstärkt, wenn sie trinken – und ich bin ein bisschen Expertin für große Persönlichkeiten.“ Wiles ist die Tochter des alkoholkranken US-Sportmoderators Pat Summerall.
In den mehr als zehn Interviews für den Magazinbeitrag äußerte Wiles mehrfach Zweifel an Trumps Entscheidungen. So sei dessen Vorgehen in Venezuela – wo Trump Angriffe auf Boote anordnete – aus ihrer Sicht Teil eines Plans zum „Regimewechsel“, obwohl offizielle Stellen dies anders darstellten. Auch bei innenpolitischen Themen ging Trump offenbar wiederholt über ihren Rat hinweg, etwa bei der Begnadigung gewalttätiger Teilnehmer des Kapitolsturms am 6. Januar 2021. Auf die Frage nach möglichen politischen Vergeltungsaktionen gegen Gegner wie Ex-FBI-Chef James Comey antwortete Wiles: „Ich kann Ihnen nicht sagen, warum Sie nicht denken sollten, dass es wie Rache aussieht.“
Nach der Veröffentlichung der Zitate distanzierte sich Wiles von Teilen der Berichterstattung. Auf der Plattform X schrieb sie, der Artikel sei ein „verzerrt dargestellter Angriff auf mich und den besten Präsidenten, das beste White-House-Team und Kabinett der Geschichte“. Vieles sei „aus dem Kontext gerissen“ worden. Auch Trumps Sprecherin Karoline Leavitt sprang ihr zur Seite: Wiles sei „die loyalste Beraterin des Präsidenten“, die Regierung stehe „geschlossen hinter ihr“.
Bei Angriffen auf drei mutmaßliche Drogenboote im Ostpazifik sind nach Angaben des US-Militärs acht Menschen getötet worden. Geheimdienstinformationen hätten bestätigt, dass die Schiffe auf bekannten Drogenhandelsrouten im Ostpazifik unterwegs und im Drogenhandel tätig gewesen seien, erklärte das US-Südkommando am Montag (Ortszeit) im Onlinedienst X. Insgesamt „acht Narco-Terroristen“ seien getötet worden. Drei der Männer seien auf dem ersten Schiff, zwei auf dem zweiten und drei auf dem dritten Boot getötet worden.
