Sie haben sich schwer getan mit ihrer Suche. Doch am Dienstag meldete der Aufsichtsrat der Veranstaltungsgesellschaft in.Stuttgart Vollzug. Guido von Vacano soll neuer Geschäftsführer werden. Er kommt von der Landesmesse.
Eine Personalberatungsfirma, gerne auch Headhunter, genannt, war nun auf die Suche gegangen. Denn Kroll hatte unmissverständlich bekundet, nicht mehr weitermachen zu wollen. Bewerbungen gab es viele, ein knappes Dutzend Kandidaten war in die engere Auswahl gekommen. Darunter waren auch zwei Bewerber aus Reihen der in.Stuttgart. Doch man wollte jemand Externen. Eigentlich.
Der Neue kommt von der Messe
Von zu weit außen kommt Guido von Vacano nicht. Foto: privat
Nun ist es mit Guido von Vacano jemand geworden, der von außen kommt. Allerdings nicht von zu weit außen. Der Wirtschaftswissenschaftler war nach 20 Jahren bei der Landesmesse zuletzt in der Geschäftsleitung tätig, eine Ebene unterhalb der Geschäftsführung, trat immer wieder als Projektleiter der Publikumsmessen wie der CMT in Erscheinung.
Gesellschafter der Landesmesse sind zu je 48 Prozent die Stadt und das Land, zu 4 Prozent die Region Stuttgart. Man darf ausgehen, dass da die Drähte geglüht haben. Ob das Rückschlüsse zulässt auf die weitere Ausrichtung der Veranstaltungsgesellschaft in.Stuttgart bleibt abzuwarten. Sie betreibt die städtischen Veranstaltungsstätten wie Schleyer-Halle, Porsche-Arena, Liederhalle, den Cannstatter Wasen, aber auch den Weihnachtsmarkt. Zudem ist sie verantwortlich für den easy ticket service, über den Millionen Karten verkauft werden. Und verflochten mit der Betreibergesellschaft der MHP Arena.
Auch der zweite Geschäftsführer geht
Mit Martin Rau wird Ende des Jahres auch der zweite Geschäftsführer von in.Stuttgart in Rente gehen. Es bietet sich also an darüber nachzudenken, wie die Organisation künftig aufgestellt wird. Und wie das in solchen Phasen des Umbruchs ist, wird ganz viel erzählt. Und ganz viel Politik gemacht. Da wird gerne kolportiert, dass sich die Messe gut vorstellen kann, intensiver in das Geschäft mit Veranstaltungen einzusteigen. Und immer mal wieder wird so en passant darauf hingewiesen, dass der Neubau einer Schleyerhalle ja nicht am bisherigen Standort stattfinden müsse. Neben der Landesmesse gebe es durchaus Platz mit Anschluss an Autobahn, Bundesstraße und Stadtbahn sowie S-Bahn. Und wenn so eine Halle dann ja schon an der Messe steht, könnte man ja mal diskutieren, wer die betreibt.
Das bisherige Führungsduo wollte den Charakter des Neckarparks als zentrale Veranstaltungsfläche bewahren. Man wird sehen, ob dies unter Guido von Vacano so bleibt. Und was er für Ideen mitbringt. Nun wurde er gestern Abend erst mal gekürt. Und noch hat er etwas Schonfrist. Bis es im Frühjahr dann losgeht. Mit dem Porsche-Tennis-Grand-Prix und dem Frühlingsfest.