Washington – Die USA erhöhen den Druck auf Venezuela! Ex-Präsident Donald Trump (79) hat eine Blockade für alle sanktionierten Öltanker von und nach Venezuela angeordnet und die Regierung des Landes zur „ausländischen Terrororganisation“ erklärt.

Der Ölpreis reagierte sofort. US-Rohöl (WTI) verteuerte sich am Mittwoch um 1,3 Prozent auf 55,99 Dollar pro Barrel.

Wie die Blockade gegen sanktionierte Öltanker konkret durchgesetzt werden soll, ist bislang unklar. Allerdings haben die USA bereits Tausende Soldaten, Kampfjets sowie fast ein Dutzend Kriegsschiffe – darunter einen Flugzeugträger – in die Region verlegt.

Ein vom Energiekonzern Chevron gecharterter Öltanker in Venezuela

Ein vom Energiekonzern Chevron gecharterter Öltanker in Venezuela

Foto: Isaac Urrutia/REUTERS

Trump drohte am Dienstag (Ortszeit) mit weiterer Aufstockung der US-Flotte in der Karibik. Sie sei die größte, die je in Südamerika stationiert wurde – und werde wachsen, bis Venezuela Ölfelder und Vermögenswerte „zurückgibt“, schrieb er auf Truth Social.

Kriegsschiffe vor Venezuelas Küste

Weiter: „Wegen des Diebstahls unserer Vermögenswerte und aus vielen anderen Gründen, darunter Terrorismus, Drogenschmuggel und Menschenhandel, wurde das venezolanische Regime zu einer ausländischen Terrororganisation erklärt“, so der US-Präsident.

Zuvor drohte Trump bereits mehrfach mit dem Einsatz von Bodentruppen. Nach US-Angaben wurden mehr als zwei Dutzend Militärschläge gegen angebliche Drogenboote geflogen – dabei kamen mindestens 90 Menschen ums Leben.

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Nach der Beschlagnahmung eines Tankers durch das US-Militär vergangene Woche liegen zahlreiche Öltanker in venezolanischen Gewässern fest – aus Angst vor weiteren Zugriffen. Chinesische Abnehmer fordern wegen des hohen Risikos deutliche Preisnachlässe. Insider berichten, dass Venezuelas Hauptölsorte Merey teilweise 21 Dollar unter dem Brent-Preis gehandelt wird.

Nach dem US-Soldaten einen Öltanker in der Karibik gestürmt hatten, kam es in Venezuela zu Protesten

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Foto: EPA

Maduro reagiert auf Trumps Drohung

Anfang der 2000er Jahre verstaatlichte Venezuela zahlreiche Ölfelder – betroffen waren auch ausländische und US-Unternehmen. Es folgte ein langwieriger Streit um Entschädigungen. Venezuelas Machthaber Nicolás Maduro wies die jüngsten Forderungen von Trump zurück. Die „groteske Drohung“ sei ein schwerwiegender Verstoß gegen das Völkerrecht, erklärte er.

Maduro wirft den USA zudem vor, sein Land kolonisieren zu wollen, um sich Öl-, Gas- und Goldreserven zu sichern. Er spricht von einem geplanten Umsturz durch die massive US-Militärpräsenz. Trump hatte bereits mehrfach betont, Maduros Tage seien gezählt.

Trotz der Krise arbeitet der staatliche Ölkonzern PDVSA weiter, wie die Ölministerin versicherte. Ein Cyberangriff legte jedoch in dieser Woche die Verwaltungssysteme lahm – Öllieferungen wurden vorübergehend gestoppt.