Liebe Leserin, lieber Leser,

griffige Straßen sind eine fantastische Sache. Auf ihnen können Menschen
mit dem Auto oder dem Fahrrad fahren, ohne ins Schleudern zu geraten,
und Fußgänger spazieren, ohne auszurutschen und sich womöglich fies zu
verletzen.

Sobald
das Wetter es erfordert, rücken darum die Männer und Frauen vom
Winterdienst der Stadtreinigung aus. Sie fahren, wenn es sein muss, Tag
und Nacht, schieben mit einem ihrer 366 Fahrzeuge Schnee beiseite und
werfen Streugut auf die Straßen. Gut 8.500 Tonnen davon brachten sie im
vergangenen Winter aus, in der Saison davor waren es 15.500 Tonnen. Das ist aus schon genannten Gründen großartig. Doch über ebenjenes Streugut wird gerade auch diskutiert.

Dirk
Lau vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) Hamburg etwa sagt:
Viele Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer haben im Winter platte Reifen
– durch spitze Steinchen auf den Straßen. Seinem Empfinden nach waren
die Probleme im vergangenen Jahr extrem, aber auch in diesem Jahr gibt
es schon einige Meldungen. Wir hatten mindestens einen Steinchen-Platten
in der Familie, und auch im Freundeskreis ist mir das Thema begegnet.

Kann
es sein, dass das Streugut Fahrradreifen beschädigt? Die Stadtreinigung
Hamburg schreibt dazu, sie setze als Streustoff gewaschenen Kies ein.
Die Körner seien äußerst klein (1 bis 4 Millimeter) und mindestens
abgerundet, was sie nicht wirklich gefährlich für die Fahrräder macht.
Diese Beschaffenheit kontrolliere man regelmäßig, das sei auch in
Vorbereitung auf diese Winterdienstsaison geschehen, und dabei habe man
keine Unregelmäßigkeiten festgestellt.

© ZON

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Aber
man muss auch sagen: Die Stadtreinigung ist nicht für alle Radwege
zuständig, nur für ein „abgestimmtes Radwegnetz mit einer Länge von 315
Kilometern“. Um die restlichen Radwege müssen sich unter anderem
Anlieger kümmern. Ob die vielleicht spitzere Steinchen
ausbringen? Oder manche Stadtreinigungs-Steine doch zu scharf für
Fahrradreifen sind? Wer weiß.

Lau
rät jedenfalls: Vor jeder Fahrt kontrollieren, ob Splitter im Mantel
stecken, und wenn, dann einfach mit den Fingern oder einer Pinzette
herausziehen, dann können sie nichts anrichten. Also, solange man sie
nicht direkt wieder auf den Radweg wirft.

Kommen Sie gut durch!

Ihre
Maria Rossbauer

WAS HEUTE WICHTIG IST

Malte
Pittner, ein Gründungsmitglied von Deichkind, ist tot.
Die
Band teilte am Montag auf Instagram mit: „Unser
ehemaliger Bandkollege Malte Pittner ist vor Kurzem nach langer
Krankheit gestorben. Das hat uns ziemlich geschockt“. Pittner gründete 1997 in Bergedorf die Band mit und blieb bis zum
Jahr 2005. Von 2009 an trat er als Gitarrist mit der Country-Band
Texas Lightning auf. Pittner hat zudem Musik für Werbespots gemacht.
Er galt als genialer Musiker, Entertainer und unglaublich
talentierter Songwriter und Texter. Malte Pittner starb am 9.
November. Er wurde 48 Jahre alt.

© Jens Kalaene/​dpa

Die Deutsche Bahn liegt bei der umfassenden Sanierung der Strecke zwischen Hamburg und Berlin bislang gut im Zeitplan.
Seit Anfang August, teilte der Konzern mit, wurden bereits rund 165
Kilometer Gleise, 241 Weichen sowie zahlreiche Schallschutzwände,
Signale, Oberleitungen und Bahnsteige erneuert. Die
größte Herausforderung steht mit der Erneuerung der Leit- und
Sicherungstechnik jedoch noch bevor. Die Modernisierung ist Teil von
über 40 Generalsanierungen, mit denen Bund und Bahn das marode
Schienennetz bis Mitte der 2030er Jahre wieder fit machen wollen. Die Hauptstrecke Hamburg-Berlin bleibt noch bis Ende April gesperrt.

Im
Frühjahr 2026 sollen alle Erstklässlerinnen und Erstklässler
Hamburgs Gutscheine
für drei Besuche in einem Bäderland-Schwimmbad
erhalten.
Diese können sie dann innerhalb von drei Monaten kostenfrei zusammen
mit einem Elternteil einlösen. Finanziert werden die rund 19.000
Gutscheine durch die Behörde für Inneres und Sport. Innensenator
Andy Grote (SPD) sagte zum Grund der Aktion am Dienstag: „Wir
wollen, dass alle Kinder sicher schwimmen können, wenn sie die
Grundschule verlassen.“

In aller Kürze

• Am
Mittwoch beginnen in Hamburg die Weihnachtsferien, in der Zeit erwartet der Flughafen mehr als 570.000 Passagiere. Die meisten
Gäste, so heißt es in einer Mitteilung der Betreibergesellschaft,
werden diesen Freitag und am Sonntag dort an- und abreisen • Bei der Hamburger Staatsanwaltschaft stapeln sich gerade  • Bis
Anfang Dezember 2025 rückten in Hamburg • Bei der Hamburger Staatsanwaltschaft stapeln sich gerade 76.738 unerledigte Ermittlungsverfahren, 698
davon laufen schon länger als ein Jahr, 228 länger als zwei Jahre. Die
Situation sei unter anderem dem Umstieg auf die elektronische
Aktenführung zum 1. Januar 2026 und dem damit einhergehenden
flächendeckenden Schulungs- und Einarbeitungsbedarf geschuldet, hieß es
dazu vom Senat • Bis
Anfang Dezember 2025 rückten in Hamburg 1.664-mal
Schädlingsbekämpfer

aus, um gegen Ratten an öffentlichen Plätzen vorzugehen, mit 348 Einsätzen
am häufigsten in Eimsbüttel. Im Gesamtjahr 2024 gab es laut
zuständigem Institut für Hygiene und Umwelt 1.948 Einsätze

THEMA DES TAGES

© Getty Images/​ unsplash.com

Der CO₂-Fänger im Hafen

In
Hamburg soll eine neue Anlage schädliche Treibhausgase aus
der Luft saugen. ZEIT:Hamburg Autorin Kristina Läsker war gestern
beim Spatenstich vor Ort. Lesen Sie hier einen Auszug aus ihrem
Artikel:

Manchmal
sieht die Zukunft aus wie ein Kartoffelacker. Es ist ein kalter,
sonniger Tag in der Woche vor Weihnachten. Hamburgs
Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard steht mitten im Hafen vor einer
kleinen Fläche mit brauner Erde. Die SPD-Politikerin hält einen
Spaten in den Händen, der mit einer üppigen Schleife aus blauem
Band verziert ist. Ganz so, als wäre der Spaten ein verfrühtes
Geschenk und das hier die ganz große Bescherung. Dann sticht
Leonhard ihren Spaten in den Haufen, schaufelt drauflos und lächelt
in die Kameras.

„Hier
entsteht ein wichtiges Instrument im Kampf gegen den Klimawandel“,
beteuert die Politikerin im Anschluss, und spätestens jetzt wird
klar: Das ist kein normaler Spatenstich. Er ist mit enormen
Hoffnungen verbunden.

Denn
Hamburg steckt in einem Dilemma: Seit dem Volksentscheid im Oktober
steht fest, dass die Hansestadt schon bis zum Jahr 2040 klimaneutral
sein muss und nicht erst bis 2045. Gleichzeitig, sagt Senatorin
Leonhard, will Hamburg eine Industriestadt bleiben und seine Fabriken
nicht mit einer zu strengen Klimapolitik vergraulen.

Doch
wie soll das gehen? Das weiß niemand so genau, klar ist nur: Es
braucht Innovationen und eine Energiewende, und das so schnell wie
möglich. Daher setzt die rot-grüne Landesregierung verstärkt auf
private Initiativen wie diese im Hafen. Innerhalb weniger Monate will
die Hamburger eFuel GmbH hier eine Anlage errichten, die
Kohlenstoffdioxid (CO₂) aus der Luft filtern kann.

Wie
groß die neue Anlage werden soll und wieso sie gerade jetzt startet, lesen Sie
weiter in der ungekürzten Fassung des Artikels auf zeit.de
.

DER SATZ

© Christian Ohde/​Chromorange/​Picture-Alliance

„Oft
erleben wir, dass die Finsternis des Winters auch nach unserer Seele
greift. Doch wenn wir das Wort Licht aussprechen, wird es in uns
hell.“

Anselm
Grün aus „Dem Licht zugewandt“

Für
viele ist der Advent eine Zeit der Besinnlichkeit, doch für manche
kann die dunkle Jahreszeit auch auf das Gemüt schlagen. In
diesem Artikel auf zeit.de erzählen Seelsorger, was sie tröstet
(Z+).

DARAUF KÖNNEN SIE SICH FREUEN

Im
Komponisten-Quartier gibt es am Samstag ein Konzert auf dem
Tafelklavier von Baumgardten & Heins, auf dem Johannes Brahms
einst spielte und unterrichtete. Die 15-minütige Vorführung „So
klingt Brahms!“
findet jeden 4. Samstag im Monat statt.

„So
klingt Brahms!“, 20.12., 15 Uhr; Komponisten-Quartier, Peterstraße
28; gern mit Anmeldung unter info@komponistenquartier.de oder 040-636
078 82

MEINE STADT

Realität und Abbild © Michael Pasdzior

HAMBURGER SCHNACK

Eine
Nachbarin fragt einen Handwerker, der im Hausflur arbeitet: „Sind
Sie am Wasser dran? Ich gehe gleich duschen, muss ich da was
beachten?“ Der Handwerker dreht sich um: „Geben Sie Bescheid, wenn
Sie so weit sind, dann zähle ich bis drei und schalte das Warmwasser
ab.“ Meine Nachbarin blickt irritiert. Er: „Ist gut fürs
Immunsystem.“

Gehört
von Sylvia Ostermann

Das war
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