Die fehlende Kohle trieb ihn zurück auf die Bühne, doch sportlich rutscht er immer weiter ab.
Darts-Ikone Raymond van Barneveld (58) steckt tief in der Krise. Sein erneutes Scheitern bei der Darts-WM wirft die Frage auf, wie lange er sich das noch antun will.
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Quelle: DAZN18.12.2025
Kaum ein Spieler hat den Darts-Sport so geprägt wie van Barneveld. Er war der Mann, der Darts in Holland zur Massenbewegung machte, der fünf WM-Titel holte und sich mit Phil Taylor legendäre Duelle lieferte.
Heute kämpft er nicht mehr um Titel, sondern darum, sportlich nicht völlig den Anschluss zu verlieren.
Ein Comeback aus finanzieller Not
2020 hatte „Barney“ seinen Abschied verkündet, der große Karrierebogen war eigentlich geschlossen. Doch dann kam alles anders. Seine Scheidung von Frau Silvia, mit der er 25 Jahre verheiratet war, riss seine Existenz auf.
Nach eigenen Angaben verlor er 60 Prozent seines Vermögens und seiner Altersvorsorge. Ein Leben ohne Tour war finanziell nicht mehr möglich. Also kehrte er zurück – nicht aus sportlichem Ehrgeiz, sondern aus wirtschaftlicher Notwendigkeit.
Mehrfach hardert van Barneveld auf der WM-Bühne mit sich, wirkt ratlos
Foto: Getty Images
Sportlich läuft es seit Jahren schlecht, finanziell dagegen besser. Vor allem durch Exhibitions, sogenannte Show-Turniere, bei denen er mehrere Hunderttausend Euro pro Jahr einnimmt. Dort ist der Druck gering, die Gage hoch, die Nachfrage aufgrund seines Legendenstatus ungebrochen.
Dazu kommen die Prämien der Tour: 246.000 Euro Preisgeld in den vergangenen zwei Jahren halten ihn noch auf Rang 35 der Welt.
Auf dem Papier steht da immer noch ein Topspieler. Auf der Bühne wirkt er längst nicht mehr so.
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Quelle: Instagram @sophiemaysml17.12.2025
Ein Horror-Jahr, das ihn sichtbar zermürbt
Nur zwei Siege bei Major-Turnieren – in diesem Jahr war Barney so schlecht wie noch nie.
Er kämpft auf der Bühne mit sich selbst, mit Nervosität, mit der eigenen Erwartung an einen Mann, der früher furchtlos die besten Spieler der Welt schlug.
Mehrere Kollegen hatten ihm schon vor der WM geraten, aufzuhören. Doch van Barneveld biss weiter – vielleicht aus Stolz, vielleicht aus Notwendigkeit.
Das erneute frühe Aus bringt ihm 15.000 Pfund (17.000 Euro), aber es zeigt vor allem eins: Es geht kaum noch etwas.
Seine Worte nach der WM klangen müde, ratlos, ehrlich: „Es war natürlich ein sehr schlechtes Jahr. Es läuft einfach nicht rund. Wie es weitergehen soll, muss ich mir überlegen. Ich muss meine Hausaufgaben machen.“
Van Barneveld geht mit hängenden Schultern von der Bühne. Ein weiteres Kapitel eines Jahres, das ihn sichtbar gezeichnet hat und das deutlich macht, wie weit er von früherer Stärke entfernt ist.