Nach massiver Kritik auf Social Media hat der Weltweihnachtscircus in Stuttgart seine Tauben-Nummer aus dem Programm genommen. Der Zauberkünstler und Illusionist Sergey Stopakov sei bereits abgereist, sagte ein Sprecher des Weltweihnachtscircus am Donnerstag dem SWR. Die persönlichen Anfeindungen seien einfach zu viel gewesen. Das Veterinäramt der Stadt Stuttgart hatte zuvor keinen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz gesehen.
Stuttgart
Ein Influencer wirft dem Weltweihnachtscircus in Stuttgart Tierquälerei vor. Es geht um eine Zauber-Nummer mit Tauben. Mittlerweile hat das Veterinäramt den Fall geprüft.
Der Zirkussprecher teilte weiter mit, es würde Menschen im Publikum geben, die sich „unangenehm berührt“ fühlten, wenn sie jetzt die Nummer sehen. Das wollten die Produzenten des Weltweihnachtscircus nicht. Das sei ein weiterer Grund, die Tauben-Nummer aus dem Programm zu nehmen.
Aus Sicht der Aktivisten war Tauben-Show Tierquälerei
Tierschutz-Aktivistinnen und -Aktivisten von „Animal Rebellion“ begrüßen die Entscheidung des Zirkus, dadurch werde weiteres Tierleid verhindert. Dennoch fordern sie die Stadt Stuttgart weiter auf, das seit 2019 existierende Wildtierverbot in Zirkussen auf alle Tierarten auszuweiten, auch auf Tauben, Löwen und Pferde.
Aktuell fallen unter das Wildtierverbot unter anderem Nashörner, Raubkatzen und Elefanten. Ihr Video auf TikTok ging viral. Mehr als 10.000 Protest-Mails fluteten das Postfach der Stadt Stuttgart.
Stadt Stuttgart hatte Video scharf kritisiert
Nachdem das Veterinäramt der Stadt Stuttgart den Fall geprüft hatte und zu dem Schluss kam, dass das Tierwohl bei der Zirkusnummer nicht gefährdet sei, gab die Stadt Mitte der Woche grünes Licht, dass die Show weiterlaufen könne wie bisher.
Scharfe Kritik äußerte die Stadt jedoch bezüglich des Videos auf TikTok. Die Filmsequenzen der Vorstellung im Video würden verzerrende und unzutreffende Behauptungen aufstellen. Der vermittelte Eindruck entspreche nicht den Tatsachen.
Tierschutz-Aktivisten: Keine Demo vor dem Zirkus
Auf die Frage, ob Sergey Stopakov rechtliche Schritte einleiten würde, beispielsweise wegen Rufschädigung, meinte der Sprecher des Weltweihnachtscircus gegenüber dem SWR, dazu könne er keine Aussage machen. Die angekündigte Demo der Tierschutz-Aktivistinnen und -Aktivisten am Freitag vor dem Zirkuszelt wird aller Voraussicht nach nicht stattfinden.