Erst gab es keine Termine mehr, jetzt wundern sich die Wülfrather über die Abholweise. Das Thema Abfuhr des Sperrmülls hat die Stadt und ihre Bewohner in den vergangenen Wochen schon häufiger auf unterschiedliche Weise beschäftigt. Der Grund war der Wechsel des Entsorgers. Weil der bisherige Vertrag mit dem Unternehmen Awista auslief, musste die Stadt die Aufgabe neu ausschreiben und vergeben. Zwar war ein neuer Auftragnehmer gefunden, doch wie berichtet lag das Verfahren noch zur Genehmigung bei der Vergabestelle, sodass eine Interimslösung her musste.

Seit dem 1. April melden Wülfrather Haushalte nun ihren Sperrmüll beim neuen Entsorgungsunternehmen, der Firma Drekopf Recyclingzentrum Essen GmbH, an. Doch mit der Umstellung ist es auch noch etwas ruckelig, wie die Stadt informiert.

Wie der neue Auftragnehmer berichtet, würden bei der Sperrmüll-Hotline vermehrt Anrufe eingehen, bei denen nicht nur nach Sperrmüllterminen gefragt, sondern auch Reklamationen gemeldet werden. So würden Haushalte, die unterschiedliche Arten von Sperrgut angemeldet haben, dem Entsorger gegen über ihre Sorge äußern, dass, nachdem bereits ein Teil ihres Sperrgutes abgefahren wurde, der andere Teil wohl vergessen worden sei, so die Stadtverwaltung.

Diese Sorge will die städtische Abfallberatung nun den Wülfrathern nehmen. Denn der Sperrmüll wird nun in drei Touren abgefahren. Es bleibt also am Ende des Abfuhrtages nichts am Straßenrand stehen. „Der Entsorger handelt korrekt, indem er drei zeitversetzte Touren an einem Sperrmüll-Abholtag fährt“, informiert die Abfallberatung. Zudem ergänzt die Abfallberatung: „Für Reklamationen ist die Sperrmüll-Hotline nicht gedacht.“

So soll es im Idealfall mit dem Sperrmüll eigentlich laufen, erläutern die Experten: Zuerst meldet der Haushalt sein Sperrgut telefonisch bei der Firma Drekopf Recyclingzentrum unter der Hotline-Nummer 0231 98680866 an. Der Entsorger teilt dann einen persönlichen Abholtermin mit. Das Sperrgut wird am Abfuhrtag in drei Etappen abgeholt: In einer Tour wird brennbares Sperrgut wie Sofa, Sessel, Kinderwagen, Matratzen, Stühle mit Polster, Spiegel und Glasscheiben (gut eingepackt), Körbe und anderes eingesammelt.

Eine weitere Tour umfasst alle Möbelhölzer. Dies sind zum Beispiel Schränke, Tische, Stühle ohne Polster, Kommoden, Holzregale und Holzteile von demontierten Möbeln. Und in einer dritten Fahrt werden ausgediente Elektro- und Elektronik-Altgeräte sowie Metallschrott eingesammelt, wie zum Beispiel Kühl- und Gefrierschränke, Waschmaschinen, Trockner, Elektroherde, Mikrowellen, Staubsauger, Elektro- und Elektronikkleingeräte und Altmetalle. Die separaten Touren am selben Abfuhrtag wurden eingeführt, um möglichst viele Sperrgutteile dem wertstofflichen Recycling zuführen zu können, erläutert die Abfallberatung weiter.

„Wichtig ist, das Sperrgut so vorsortiert am Straßenrand bereitzustellen, dass sich die Mülllader nicht durch Sperrmüllberge durchwühlen müssen, um an die richtigen Abfallarten für die jeweilige Tour zu gelangen“, betont die Abfallberatung. Alles Sperrgut sei so am Straßenrand aufzustellen, dass Fußgänger und andere Verkehrsteilnehmende nicht gefährdet werden. Aus versicherungstechnischen Gründen dürfen Mülllader nicht auf die Privatgrundstücke treten. Deshalb soll Sperrgut möglichst nicht auf Garagenvorplätzen, hinter Grundstückshecken oder an anderen Stellen auf dem Grundstück bereitgestellt werden.

Was nicht zum Sperrmüll gehört sind Bauhölzer aus dem Innenbereich, wie Laminat, Holzleisten, Holztüren, Wand- und Deckenverkleidungen. Sie können zur Abfall-Annahmestelle Liegnitzer Straße gegen Sondergebühr abgegeben oder zur Müllverbrennungsanlage nach Wuppertal gefahren werden. Für Bauhölzer aus dem Außenbereich stehen Entsorgungsanlagen im Kreisgebiet zur Verfügung.

„Nutzen Sie die Sperrmüll-Hotline nur für Anmeldungen“, so die Bitte der Abfallberatung. „Dann bleibt die Hotline für weitere Anmeldungen frei und wird nicht durch Reklamationen zusätzlich belastet.“