Nur einen Tag vor Ablauf der Frist zur Freigabe von Akten durch das US-Justizministerium haben die Demokraten weitere Fotos aus dem Nachlass des verstorbenen Sexualstraftäters Jeffrey Epstein veröffentlicht. Die 68 ohne nähere Angaben veröffentlichten Fotos zeigen
unter anderem Reisepässe und Ausweisdokumente von Frauen aus
verschiedenen Ländern. Außerdem ist Epstein mit
mehreren Prominenten zu sehen, darunter der US-Gelehrte Noam Chomsky, Regisseur
Woody Allen und Steve
Bannon, der frühere Berater von US-Präsident Donald Trump. Microsoft-Mitgründer Bill Gates ist auf den Aufnahmen mit einer jungen Frau im Arm zu sehen. Gates war bereits auf zuvor veröffentlichten Fotos zu sehen.
Die Echtheit der Bilder konnte zunächst nicht unabhängig verifiziert werden.
Die Demokraten teilten mit, die Aufnahmen seien ausgewählt worden, um der Öffentlichkeit Einblicke in Epsteins Netzwerk und seine „äußerst verstörenden Aktivitäten“ zu geben. Tausende weitere Bilder würden derzeit ausgewertet, von denen manche „drastisch“ und andere „alltäglich“ seien.
Zu den neu vorgelegten Dokumenten gehört auch ein Screenshot eines mutmaßlichen Chatverlaufs, in dem „Mädchen“ gegen Geld angeboten werden. „Ich habe eine Freundin, die mir heute ein paar Mädchen geschickt hat. Aber sie verlangt 1000 Dollar pro Mädchen“, heißt es in einer Chatnachricht. Und: „Vielleicht ist jemand Gutes für J dabei?“. Zwischen wem die Konversation stattfand, ist unklar.
Eines der neu veröffentlichten Fotos ist ein Screenshot eines mutmaßlichen Chatverlaufs. © Reuters
Auf einem anderen Foto ist auf einem Frauenfuß ein Schriftzug mit einem
Zitat aus dem Buch Lolita des russisch-amerikanischen Schriftstellers
Vladimir Nabokov zu erkennen. Das Buch handelt vom Missbrauch eines
jungen Mädchens, genannt Lolita.
Trump ist auf den neu veröffentlichten Fotos nicht zu sehen
US-Präsident Donald Trump, der auf früher veröffentlichen Bildern im Umfeld Epsteins zu sehen war, ist auf den neu veröffentlichten Fotos nicht abgebildet. Den Demokraten zufolge umfasst der Nachlass insgesamt rund 95.000 Fotos, die schrittweise von einem zuständigen Ausschuss des Repräsentantenhauses geprüft werden. Begleitende Einordnungen oder Hintergründe zu den Bildern liegen demnach nicht vor.
© Lea Dohle
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Dem verurteilten US-Sexualstraftäter Jeffrey Epstein
war vorgeworfen worden, zahlreiche Mädchen und junge Frauen
missbraucht und gezielt Prominenten für missbräuchliche Handlungen zugeführt zu haben.
Bis Freitag muss das Justizministerium Epstein-Akten veröffentlichen
Trump steht in der Epstein-Affäre unter wachsendem politischen Druck. Er weist enge Kontakte zu Jeffrey Epstein zurück, zugleich werfen Kritiker seiner Regierung vor, entgegen früherer Ankündigungen bislang keine umfassende Transparenz hergestellt zu haben. Ein persönliches Fehlverhalten konnte dem Präsidenten juristisch nach bisherigem Stand nicht nachgewiesen werden.
Unabhängig von Trumps Haltung verabschiedete der US-Kongress Mitte November mit breiter parteiübergreifender Zustimmung ein Gesetz zur Offenlegung der Epstein-Akten. Demnach muss das Justizministerium bis Freitag „alle nicht als geheim eingestuften Aufzeichnungen, Dokumente, Mitteilungen und Ermittlungsmaterialien“ veröffentlichen. Ausgenommen sind Dokumente zu laufenden Ermittlungen oder mit Bezug zur nationalen Sicherheit. Fachleute gehen davon aus, dass viele Passagen vorab geschwärzt werden könnten.
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