Für das Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs an der Greifswalder Straße zeichnen sich erstmals konkrete Pläne ab: 400 Wohnungen sollen nördlich des Thälmannparks entstehen. Das neue Quartier könnte bald in die offizielle Planungsphase gehen.

Thälmannpark Wohnhochhaus

Die ehemaligen Visualisierungen zeigen das Quartier noch mit mehreren Hochhäusern. Mittlerweile ist nur noch ein Hochhaus mit circa 60 Metern Höhe geplant. / © Visualisierung: Tchoban Voss Architekten, Christian Gérôme

© Visualisierung Titelbild: Tchoban Voss Architekten, Christian Gérôme

 

Am ehemaligen Güterbahnhof an der Greifswalder Straße in Prenzlauer Berg zeichnet sich nach langem Stillstand und Streitigkeiten zwischen Bezirk und Investor ein Schritt in Richtung Wohnungsbau ab. Nun wurden zum ersten Mal konkrete Zahlen genannt. Bezirksbaustadtrat Cornelius Bechtler (Grüne) äußerte gegenüber dem Tagesspiegel, dass rund 400 Wohnungen geplant sind. Sie sollen in dem neuen Quartier am nördlichen Rand des Ernst-Thälmann-Parks entstehen.

Außerdem soll weiterhin ein Hochhaus entstehen. Mit 60 Metern und 16 bis 17 Geschossen soll es laut Bechtler „nicht höher als die bestehenden Hochhäuser im Thälmannpark“ werden und an der Fußgängerbrücke an der Greifswalder Straße gebaut werden. Zusammen mit einer achtgeschossigen Zeilenbebauung entlang der Ringbahntrasse soll das neue Viertel verschiedene Nutzungsarten kombinieren.

Bezirk und Investor einigen sich auf 400 Wohnungen und 30 Prozent geförderten Wohnraum

2011 hatte Investor Christian Gérôme das Gelände von der Bahn gekauft. Ursprünglich wollte er dort etwa 600 Wohnungen errichten. Durch Kritik und Widerstand von Politik sowie Bürgerinnen und Bürgern kam es zu Streitigkeiten zwischen dem Bezirksamt Pankow und Gérôme und zu einem Stillstand in dem Vorhaben.

Nun jedoch scheint man sich in gemeinsamen Gesprächen geeinigt zu haben: Beide Seiten konnten sich nach Jahren der Blockade erstmals auf konkrete Zahlen und Planinhalte festlegen. Derzeit sei man bereits in Verhandlungen über den Nutzungsmix und bauliche Details. Außerdem konnte man sich nach anfänglichen Unstimmigkeiten darauf einigen, dass das Projekt gemäß dem Berliner Modell der kooperativen Baulandentwicklung umgesetzt wird. Dementsprechend sind nun 30 Prozent geförderter Wohnraum an der Greifswalder Straße vorgesehen.

Parallel zu den Entwicklungen auf dem ehemaligen Güterbahnhofsgelände plant das Land Berlin eine Oberschule auf landeseigenen Flächen an der Lilli‑Henoch‑Straße, um der wachsenden Nachfrage im Bezirk gerecht zu werden.

Bebauungsplanverfahren könnte 2026 vorbereitet werden

Der erzielte Kompromiss bildet die Grundlage für die nächsten Schritte, ersetzt aber nicht das formale Verfahren. Gemeinsam wollen Bezirk und Investor Anfang des kommenden Jahres der Bezirksverordnetenversammlung den aktuellen Stand vorstellen. Anschließend wird das Bebauungsplanverfahren vorbereitet. So könnte das Projekt bereits im kommenden Jahr in die offizielle Planungsphase gehen.

Quellen: Tagesspiegel, Bezirksamt Pankow, Tchoban Voss Architekten