Traditionell sind die Sportvereine eher zurückhaltend was öffentliches Tamtam und Aufmerksamkeitssuche angeht. Während die Kultur- und Sozialverbände auf die Straße gehen, sich im Rathaus zeigen, wider Einsparungen trommeln und ihre eigenen Interessen vertreten, sieht man die Vertreter des Sports nicht mit Bannern und Plakaten. Nun melden sie sich immerhin Online zu Wort mit ihrer Kampagne: „Lasst uns nicht im Regen stehen!“

Denn die „Gesamtschau der Kürzungen und Einsparungen trifft die Sportvereine in Mark und Bein“, sagt Fred Stradinger, Vorsitzender des Sportkreises, des Interessenverbandes der Verein. „Die avisierte Erhöhung der Sachkostenbeiträge um 50 Prozent ist zu hoch und muss reduziert werden“, sagt er. Sachkostenbeiträge sind die Hallenmieten. „Eine Million Sportstunden werden von Ehrenamtlichen in den Vereinen im Jahr angeboten, diese sehe ich bei den geplanten Kürzungen als gefährdet an“, sagt Stradinger.

Die fehlende Summe wächst und wächst

Beim MTV als größten Sportverein Stuttgarts würde sich das auf 32 000 Euro mehr Mieten pro Jahr belaufen. Hinzu kommen noch der Fahrtkostenzuschuss, der gestrichen wird. 200 000 Euro weg. Das Talentförderprogramm, 80 000 Euro gestrichen. Unterstützung bei der Platzpflege. 590 000 Euro, fällt weg.

Damit wird bei vielen Verein kurzfristig Geld im Budget fehlen. Sparen lässt sich aber kaum, es sei denn an den Leistungen. Was dann dazu führe, so der Sportkreis, dass weniger Menschen Sport machen könnten. Es gibt gerade bei Kinder und Jugendlichen Wartelisten, weil Plätze, Hallen und Trainer fehlen. Erste Vereine haben diese Wartelisten aufgelöst, weil es keine ernsthafte Aussicht gibt, nachzurücken.

Und um die Einnahmen zu erhöhen, bleibt nur das Erhöhen von Mitgliedsbeiträgen. Das wolle natürlich niemand, heißt es beim Sportkreis, „aber wir müssen damit rechnen, dass viele Vereine dazu gezwungen sind, um ihren Haushalt auszugleichen.“