Hat der Tassendiebstahl zugenommen?: Gäste auf dem Weihnachtsmarkt sollten Pfandbecher im Auge behalten

Des einen Müll ist des anderen Schatz: Dass abgelegtes Pfand gesammelt wird, ist kein Novum, auch auf dem Stuttgarter Weihnachtsmarkt nicht. Die eine oder andere Tasse landet aber manchmal auch gegen den Willen ihres Entleihers in der Tasche eines anderen, der dann das Pfand von drei Euro einsacken möchte.

„Beim Weihnachtsmarkt werden generell Tassen gestohlen“

Auch Standmitarbeitern fallen immer wieder Tassen und Becher in die Hände, die zwischenzeitlich ihren Entleiher gewechselt haben, wie in unserer Nachtreportage vom Stuttgarter Weihnachtsmarkt klar wurde. „Es gibt verstärkt Menschen, die herumlaufen und nach Tassen Ausschau halten, diese im Getümmel mitnehmen oder sich Tassen erbetteln“, bestätigt Stefanie Hirrle von der in.Stuttgart Veranstaltungsgesellschaft, die den Stuttgarter Weihnachtsmarkt organisiert. Sie betont aber auch, dass Tassendiebstähle auf dem Weihnachtsmarkt eigentlich nichts Neues ist. „Beim Weihnachtsmarkt werden generell Tassen gestohlen. Größer als im vergangenen Jahr ist das Problem aber nicht.“

Eine gewisse Aufmerksamkeit wird dem Problem seitens der Stadt daher bereits geschenkt. „Wir sensibilisieren die Ordnungskräfte, die auf dem Weihnachtsmarkt unterwegs sind“, erklärt Hirrle. „Wenn ihnen etwas auffällt, werden die Leute weggeschickt. Bei größeren Diebstählen wird die Polizei informiert.“ Dabei ist der Ruf nach der Polizei die letzte Eskalationsstufe. In der Regel versucht man, der Situation ohne die Hilfe von Einsatzkräften Herr zu werden. „Die Polizei wird nicht gleich bei jedem Fall gerufen. Wenn jedoch jemand die Weihnachtsmarkt-Gäste aggressiv anbettelt oder Gäste bedrängt, wird die Polizei gerufen. Diese kann dann auch mal einen Platzverweis erteilen.“

Ob auf die neuen Stilgläser oder die guten alten Tassen: Man sollte ein Auge auf sie haben, sonst bekommen sie womöglich Füße. Foto: Ferdinando Iannone/Lichtgut/Ferdinando Iannone

Was kann man als Besucher tun, um nicht um sein Pfand gebracht zu werden? Im Grunde wenig, außer gut darauf aufzupassen. Manch ein Weihnachtsmarkt-Gast verschenkt sein Pfand auch bewusst. Ganz im Sinne des weihnachtlichen Teilens.