Johan-Olav Botn beim Weltcup in Le Grand-Bornand in Aktion.

Stand: 20.12.2025 15:48 Uhr

Der Norweger Johan-Olav Botn hat auch in Annecy gesiegte und seine Gesamtweltcupführung ausgebaut – Justus Strelow bringt sich um ein Top-Ergebnis.

Was war das erneut für ein enges Männer-Rennen im schweren Schnee von Annecy: Nach dem Thriller mit den Mini-Abständen im Sprint am Freitag entwickelte sich auch die Verfolgung tags darauf zum Krimi. Am Ende entschied ihn der Gesamtweltcup-Führende Johan-Olav Botn aus Norwegen standesgemäß für sich.

Beim letzten Schießen hatte er die besseren Nerven als sein Landsmann Johannes Dale-Skjevdal – und erinnerte dabei auch ein wenig an den im Sommer zurückgetretenen vorherigen Dominator Johannes Thingnes Bö. Der seine Rennen ja ebenfalls so oft beim letzten Schießen endgültig für sich entscheiden konnte. Dale-Skjevdal schoss zwei Fehler – und musste auch noch den Konkurrenten Emilien Jacquelin aus Frankreich passieren lassen.

Nawrath Zehnter – Strelow bringt sich mit zwei Fehlern um Top-Ergebnis

So siegte Botn 17,6 Sekunden vor Jacquelin und Dale-Skjevdal (+17,9) bei erneut deutlichen Plusgraden. „Das bedeutet mir ziemlich viel“, sagte Botn im ZDF. Der Freitagssieger Vetle Sjaastad Christiansen mussste sich mit Rang sieben begnügen.

Bester Deutscher war erneut Philipp Nawrath als Zehnter, Justus Strelow, bis zum letzten Schießen in den Top Ten platziert, brachte sich mit zwei Fehlern um ein stärkeres Ergebnis und wurde 23.

Nawrath fällt mit einem Fehler zurück

Als erster Deutscher war der Allgäuer Nawrath schon zu Beginn von Rang zehn aus ins Rennen gegangen, mit gerade einmal 26 Sekunden Rückstand auf Christiansen.

Doch schon nach dem ersten Schießen wirbelte sich das Verfolgerfeld wie so oft etwas durcheinander: Strelow war dort Neunter und blieb es auch nach dem zweiten Schießen. Nawrath dagegen hatte bereits zwei Fehler gesammelt – und ließ später noch einen folgen.

Zu viele Schießfehler im deutschen Team

Wie in den Vortagen verloren die Deutschen aber auf der Strecke nicht allzu viel Zeit. Offenbar hatten sie erneut ansprechendes Material auf dem ungewohnt stumpfen und weichen Schnee. Die Techniker würden schon den ganzen Dezember einen super Job machen, findet Nawrath. „In jedem Rennen sind wir gut dabei, da hat man Bock auf die nächsten Rennen“, sagte er am Freitag.

Auch deshalb – und eben aufgrund seiner hohen Trefferzahl – blieb der Vortags-13. Strelow lange vorne dabei, ehe er sich beim letzten Schießen um einen Top-Platz brachte. Und ein wenig stand er dabei wie schon den gesamten Winter über für das deutsche Team, das sich weiterhin viel zu viele Schießfehler erlaubt.