Ein ereignisreiches Jahr neigt sich im Zoo Karlsruhe dem Ende zu. Eisbär Mika wächst und gedeiht, und auch die Giraffe Mugambi schießt immer weiter in die Höhe. Doch irgendwann wird bei den beiden männlichen Jungtieren die Geschlechtsreife eine Rolle spielen – dann steht fest: Sie können nicht dauerhaft im Zoo bleiben.

Eisbärenmilch ist wahrer Energiebooster für Mika

Über 150 Kilo hat Mika seit seiner Geburt inzwischen zugelegt. Das liegt nicht zuletzt an der fetthaltigen Milch, die er noch immer bei seiner Mutter saugt, obwohl ihr Größenunterschied inzwischen kaum noch wahrnehmbar ist. „Die Kuhmilch im Handel enthält 1,5 oder 3,5 Prozent Fett“, erklärt Reinschmidt. „Die Eisbärenmilch enthält dagegen 30 bis 40 Prozent Fett. Das ist der Grund, warum Mika so schnell und kräftig wächst.“

Über seine Geburtstagstorte freute sich Mika sichtlich, 2. November 2025.

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Über seine Geburtstagstorte freute sich Mika sichtlich, 2. November 2025.
Foto: Thomas Riedel

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Über seine Geburtstagstorte freute sich Mika sichtlich, 2. November 2025.
Foto: Thomas Riedel

Gemäß seiner Jungtiernatur erlernt der Eisbärnachwuchs derzeit alles spielerisch. „Jungtiere schauen sich vom Muttertier ab, wie sie ein ganzes Beutetier aufbrechen können, um es zu fressen“, betont Reinschmidt. Die ein oder andere Rabenkrähe, die sich in das Eisbärengehege gewagt hat, hat Mika bereits gefangen und verspeist. „Jagen können im Prinzip alle Raubtiere von selbst – es ist ein ihn angeborenes Verhalten“, ergänzt Pressesprecher Timo Deible.

Mika kann nicht dauerhaft im Zoo bleiben

Doch mit Eintritt der Geschlechtsreife wird irgendwann auch die Inzuchtprävention für den Eisbären relevant werden. „Im Moment harmonieren Mutter und Sohn noch“, betont Reinschmidt. „Die Tiere werden uns von selbst zeigen, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, sie zu trennen.“

Eisbärbaby Mika und Mutter Nuka beim Spielen im Wasser im Karlsruher Zoo, 18. Oktober 2025.

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Eisbärbaby Mika und Mutter Nuka beim Spielen im Wasser im Karlsruher Zoo, 18. Oktober 2025.
Foto: Thomas Riedel

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Eisbärbaby Mika und Mutter Nuka beim Spielen im Wasser im Karlsruher Zoo, 18. Oktober 2025.
Foto: Thomas Riedel

„Irgendwann ist Nuka wieder deckungsbereit und will für den nächsten Nachwuchs sorgen“, erklärt Reinschmidt. Wenn es so weit ist, wird Mika für ein Zuchtprogramm an einen anderen Zoo vermittelt und seine Mutter bekommt, wenn es das Erhaltungszuchtprogramm so vorgibt, einen neuen Partner. Vorerst wird Mika jedoch in Karlsruhe bleiben. „Für zwei bis drei Jahre insgesamt können wir damit rechnen, dass er uns erhalten bleibt – also 2026 und eventuell 2027“, betont Reinschmidt.

Mugambi wird Zoo noch vor Geschlechtsreife verlassen

Ähnlich verhält es sich beim Giraffenjungtier Mugambi, das sich derzeit mit Mutter und Tante ein Gehege teilt: „Wäre es ein Weibchen geworden, könnten wir es behalten“, sagt Reinschmidt. Fest steht jedoch, dass Mugambi den Zoo noch vor Erreichen der Geschlechtsreife verlassen wird. „Es ist natürlich einfacher, ein Jungtier zu transportieren als einen ausgewachsenen Giraffenbullen“, erklärt Reinschmidt. 2026 könnte es bereits so weit sein. „Auch hier warten wir auf die Empfehlung des Zuchtprogramms“, sagt er.

Mugambi als Giraffenbaby im September 2024 (Archivbild)

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Foto: Thomas Riedel

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Mugambi als Giraffenbaby im September 2024 (Archivbild)
Foto: Thomas Riedel

„Wir entscheiden nicht, wohin und wann er geht, sondern übermitteln unsere Daten an das Zuchtprogramm“, sagt Deible. „Dort wird dann entschieden, wohin der Jungbulle vermittelt wird.“ Der Bedarf an Zuchttieren bei Giraffen sei derzeit hoch, da der Nachwuchs zuletzt zurückgegangen ist.

„Langfristig wollen wir wieder einen Bullen. Wir haben unseren Bedarf im Zuchtprogramm angemeldet, zurzeit ist jedoch kein Tier verfügbar, das zu unseren Weibchen passt – aber sobald sich etwas ergibt, werden wir sofort zuschlagen“, sagt Reinschmidt lächelnd.

  • Gerrit Lieb

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  • Matthias Reinschmidt

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  • Eisbär

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