Der Absturz ist gestoppt. Der freie Fall ist für den KSC durch das hochverdiente 2:2 beim Erstligaabsteiger Bochum vorbei. Nach fünf Niederlagen in Serie konnten die Karlsruher endlich wieder einen Punkt einfahren. Der Horror, die längste Niederlagenserie in der Geschichte des KSC, hat ein Ende.
22 Zähler haben die Blau-Weißen in der Hinrunde verbucht, eine ordentliche Ausbeute. Vor allem vor dem Hintergrund, dass viele Leistungsträger ausfielen und es durch den Rauswurf von Co-Trainer Zlatan Bajramovic enorm viel Unruhe im Club gab.
Mittelfeldmann Andreas Müller analysierte treffend: „Wir hätten gerne den Dreier geholt, aber der Punkt war für die Birne total wichtig.“ Ein Sieg wäre laut dem KSC-Neuzugang dicke drin gewesen. „Aber lieber ein Punkt als kein Punkt“, sagt er. Die Gegentore wurden durch Fehler verschenkt. „Bei einfachen Dingen, wie Standards“, betonte der Blondschopf.
Gegentor nach KSC-Einwurf nervt Eichner „tierisch“
Trainer Christian Eichner bescheinigte seiner Mannschaft ebenfalls, ein „sehr gutes Spiel“ gemacht zu haben. „Das war keine Selbstverständlichkeit.“ Dennoch nervt das zweite Gegentor Eichner „tierisch.“ Schlimmer noch, dass es nach einem eigenen Einwurf fiel.
Mit diesem Punktgewinn beim Bundesligaabsteiger wurde der enorme Einsatz der Karlsruher belohnt. Es war zwar das sechste Spiel in Folge ohne Sieg, aber – die Einstellung war top. Die kämpferische Leistung war stark. 56 Prozent gewonnener Zweikämpfe belegen das. Stark zudem: 66 Prozent Ballbesitz – auswärts! Der Punkt war gut für die Tabelle und sehr gut für die Moral.

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Fußball: 2. Bundesliga, VfL Bochum – Karlsruher SC, 17. Spieltag, Vonovia Ruhrstadion. Karlsruher SC Roko Šimić (m) im Zweikampf mit VfL Bochum Philipp Strompf (l) und VfL Bochum Cajetan Benjamin Lenz (r) (zu dpa: «KSC rettet spät ein Unentschieden in Bochum»)
Foto: Fabian Strauch/dpa
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Fußball: 2. Bundesliga, VfL Bochum – Karlsruher SC, 17. Spieltag, Vonovia Ruhrstadion. Karlsruher SC Roko Šimić (m) im Zweikampf mit VfL Bochum Philipp Strompf (l) und VfL Bochum Cajetan Benjamin Lenz (r) (zu dpa: «KSC rettet spät ein Unentschieden in Bochum»)
Foto: Fabian Strauch/dpa
Eichner hatte ein glückliches Händchen, als er Shio Fukuda in Halbzeit zwei für den schwachen Roko Šimić brachte. Joker Fukuda bereitete einen Treffer vor und erzielte ein Tor. Eichner hatte seine Startelf auf fünf Positionen gegenüber der Partie gegen Paderborn geändert. Schon in der zweiten Minute musste Keeper Hans Christian Bernat eingreifen. Kein Problem für den Dänen. Die Gastgeber bestimmten anfangs die Partie. Der KSC etwas unter Druck.
Doch die Badener wurden mutiger im Spiel nach vorne. Nach einer Hereingabe von Dženis Burnić – kein Abnehmer im Strafraum. Das KSC-Spiel lief meist über links, über den agilen David Herold. Aber – ein gefährlicher Abschluss gelang anfangs nicht. Ein wenig Gefahr durch einen Schuss vom ungemein rackernden Marvin Wanitzek.
60 Prozent Ballbesitz beim KSC
Nach einer Viertelstunde 60 Prozent Ballbesitz aufseiten der Badener. Die Karlsruher wurden sicherer in ihrem Spiel, hielten den VfL vom eigenen Tor weg. Und sie wurden in der Offensive zielstrebiger. Roko Šimić wurde eingesetzt, doch der konnte kein Zuspiel verwerten. Man sah: Dieses KSC-Team will gewinnen, diese Mannschaft gibt alles.
Doch dann nahmen sich einige Karlsruher bei einer Bochumer Ecke eine Auszeit, waren interessierte Zuschauer. Philipp Hofmann kam zum Kopfball. In der Mitte war Francis Onyeka völlig frei. 1:0 (35.). Das war Gegentor Nummer 18 in den letzten sechs Partien. Glück für die Fächerstädter, dass Hofmann kurz danach über das KSC-Gehäuse köpfte.
Die Karlsruher kombinierten gut. Aber – im Abschluss waren sie schwach. Daher: nur eine echte Torchance in Halbzeit eins und die in der Nachspielzeit. Doch da: Eine Riesenchance für die Blau-Weißen, einen Treffer zu erzielen. Aber: Kapitän Wanitzek scheiterte aus drei Metern am gut reagierenden Bochumer Keeper Timo Horn. Die Badener: bemüht, aber offensiv, ohne echte Durchschlagskraft. Daher reagierte Trainer Christian Eichner, nahm den schwachen Simic vom Feld, brachte Shio Fukuda.
„Wanne“ sorgt für Auftakttreffer
Die zweite Halbzeit begann mit einem Paukenschlag. Sebastian Jung flankte, Fukuda köpfte, Timo Horn wehrte ab – aber Wanitzek war zur Stelle. Mit seinem fünften Saisontreffer sorgte „Wanne“ für einen Auftakt nach Maß. 1:1 (47.).
Die Karlsruher nun die bessere Mannschaft. Herold puschte das Team. Er war enorm aktiv.
Nach einem Lapsus von Marcel Beifus – Glück, dass der Schuss der Bochumer knapp neben dem Tor ins Aus flog.
Aber: immer wieder Lücken im zentralen Mittelfeld des KSC. Dann: wieder einmal ein unnötiger Ballverlust im Mittelfeld. Nicolai Rapp schaffte es danach nicht, Bochums Angreifer Hofmann von Ball zu trennen. Der passte zu Maximilian Wittek, der flankte und Onyeka war wieder da. 2:1 (68.).
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Peter Putzing
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