Biathlet Justus Strelow in Le Grand-Bornand in Aktion

Stand: 21.12.2025 15:56 Uhr

Grandiose Leistung, aber kein Happy End: Justus Strelow ist im ersten Massenstartrennen des Winters haarscharf am Siegerpodest vorbeigeschrammt.

Strelow lag nach knüppelharten 15 Kilometern am Sonntag (21. Dezember) im französischen Annecy völlig ausgepumpt im Schnee. Der 28-jährige Sachse war nach 20 Volltreffern als Dritter in die Schlussrunde gegangen, wurde aber kurz vor der Ziellinie vom Norweger Vetle Sjästad Christiansen geschluckt und landete auf dem undankbaren vierten Platz. 0,5 Sekunden fehlten ihm am Ende zu seinem zweiten Podestplatz seiner Karriere. 

„Es ist schade, dass es nicht ganz gereicht hat, aber ich bin froh, dass ich mich bis zur Ziellinie wehren konnte. Auf der Ziellinie hat der Körper nicht mehr hergegeben. Beim nächsten Mal bin ich dann vorn“, sagte Strelow nach seinem Rennen.

Den Sieg schnappte sich der Italiener Tommaso Giacomel, der sich in 33:35,1 Minuten mit einem Fehler deutlich vor dem Franzosen Eric Perrot (0/+ 18,1 Sekunden) durchsetzte. Christiansen begann mit zwei Fehlern, pirschte sich aber nach vorn und fing Strelow noch ab. Der Sachse freute sich trotzdem über „ein gutes Rennen“ und sprach von „einem verfrühten Weihnachtsgeschenk“.

Strelow sofort vorn dabei

Der Schwede Sebastian Samuelsson spielte auf der ersten Runde die Lokomotive, die Deutschen hielten sich im Mittelfeld und nutzen den Windschatten. Nach den desaströsen Schießleistungen im Verfolger am Samstag lag der Fokus auf dem Schießstand. Mit Erfolg. Strelow räumte beim ersten Liegendanschlag die Scheiben am schnellsten ab. Auch Nawrath traf alles. Beide mischten so ganz vorn mit. Dagegen musste Philipp Horn einmal in die Strafrunde, Zobel kreiselte gleich zweimal und fiel an das Ende des 30-köpfigen Feldes zurück.

Nawrath und Horn verlieren Anschluss

Schnellschütze Strelow kam auch beim zweiten Liegendanschlag ohne Fehler durch und kehrte als Erster auf die Strecke zurück. Allerdings wurde insgesamt gut gezielt. Die ersten sieben Skijäger lagen innerhalb von zehn Sekunden beisammen. Nawrath kegelte mit einem Fehler aus der Spitzengruppe heraus, auch Horn (1) konnte sich nicht verbessern. Zobel (0) gab zumindest die rote Laterne ab.

Der Fokus der deutschen Fans lag aber auf Strelow, der sich auf der Strecke an die Fersen der läuferisch stärkeren Perrot, Samuelsson und Giacomel klebte und in der Spitzengruppe zum ersten Stehendanschlag kam. Wieder setzte er fünf Schüsse ins Schwarze. Auch Giacomel und Perrot trafen alles, die beiden Schweden Samuelsson und Ponsiluoma verabschiedeten sich dagegen mit zwei Fehlern aus dem Rennen um den Sieg. Nawrath, Horn und Zobel mussten allesamt auch 150 Extra-Meter laufen und steckten im Mittelfeld fest.

Christiansens Aufholjagd

Ganz vorn aber drückte der Italiener Giacomel auf die Tube und riss eine Lücke. Perrot und Strelow konnten nicht folgen. Auf dem Weg zum vierten Schießen ließ Strelow auch Perrot ziehen. Giacomel räumte auch beim letzten Schießen ab und lief einsam zum Sieg. Auch Perrot und Strelow trafen.

Während der Vorsprung des Franzosen groß genug war, schmolzen die 17 Sekunden, die Strelow nach dem letzten Schießen auf Christiansen hatte, zusammen wie der Schnee bei Plusgraden. Auf der Zielgeraden war der Deutsche stehend k.o. – Christiansen stürmte vorbei. Der Ärger über den verpassten dritten Platz hielt sich nach den letzten Leistungen bei Strelow aber in Grenzen.

Horn wurde mit insgesamt vier Fehlern 16., Nawrath (4) kam auf dem 22. Platz ein, Zobel (3) landete auf dem 25. Platz.