Der beste Böller kommt zum Schluss…
Joker-Tor gegen Elversberg. Amenyido rettet Preußen-Punkt!
Mit Mut, Moral und ganz viel Massel haben sich Münsters Zweitliga-Kicker in die Winterpause verabschiedet. Beim 1:1 im Jahres-Finale gegen den Tabellenzweiten aus dem Saarland fackelten sie vor allem in der ersten Hälfte (die bislang stärkste der gesamten Saison) ein wahres Feuerwerk ab. Bis zum Pausenpfiff erarbeiteten sie sich ein deutliches Chancenplus von 11:2 (!). Scheibenschießen an der Hammer Straße.
Trotzdem schlichen die Jungs von Chefcoach Alexander Ende (46) mit einem 0:1 in die Kabine. Eigentlich unfassbar. Aber auch die Folge von zwei zweifelhaften Strafstößen, die der schwache Schiedsrichter Felix Wagner (25/Glött) – jeweils einen für jedes Team – verhängte. Während Preußens Oliver Batista Meier (24) mit seinem Versuch an Keeper Nicolas Kristof (26) scheiterte, blieb Elversbergs Top-Knipser Younes Ebnoutalib (22) wenig später gegen Johannes „Jojo“ Schenk (22) eiskalt und versenkte die Kugel zum glücklichen 0:1 im Adler-Kasten (31).
Mund abwischen, weiter geht‘s! Preußens Oliver Batista Meier gefrustet nach seinem verschossenen Elfmeter gegen Elversberg
Foto: Bernd Thissen/dpa
Interessant: Sowohl Münsters Trainer als auch sein SV-Kollege Vincent Wagner (39) waren sich in der Nachbetrachtung einig, dass beide Elfer völlig unberechtigt waren. Weil allenfalls ein leichter Kontakt vorgelegen hatte – aber niemals ein Foul.
Nach Wiederanpfiff bekamen die extrem spielstarken Gäste die Partie dann besser in den Griff. Mehrfach hatten sie die Gelegenheit, den Sack vorzeitig zuzumachen. Scheiterten aber meistens an Schenk, der unter anderem zweimal allein gegen Ebnoutalib (63./67.) klasse klärte.
Die Preußen entwickelten indes einmal mehr ihre „Olli-Kahn-Mentalität“, machten – lautstark unterstützt von ihren Fans – einfach weiter, weiter, immer weiter. Und wurden schließlich, wie schon zuletzt beim 2:2 (90. und 96.) gegen Hannover, tief in der Nachspielzeit mit dem späten Ausgleich belohnt.
Die Führung für Elversberg! Top-Knipser Younes Ebnoutalib (l.) versenkt seinen Elfer gegen Preußen-Keeper Johannes „Jojo“ Schenk präzise und eiskalt zum 1:0. Schon sein 12. Saison-Tor
Foto: Getty Images
„Joker“ Etienne Amenyido (27) war‘s, der am langen Pfosten nach weitem Einwurf von Torge Paetow (30) den Ball mit seiner dritten und letzten Aktion zum umjubelten 1:1 versenkte (95.). Der beste Böller kommt – wie gesagt – zum Schluss. Unter dem Strich brachte er eine gerechte Punkteteilung. Nach Paderborn (1:1), Schalke (0:0) und Hannover (2:2) schon die vierte daheim gegen eine Spitzentruppe.
Mit nunmehr 20 Zählern beenden die „Schwarz-Weiß-Grünen“ somit ihre Hinrunde auf Platz 12. Drei Punkte vorm Relegationsrang. Ende realistisch: „Das ist ganz okay und könnte die halbe Miete sein. Trotzdem haben wir für meinen Geschmack zu viel liegen gelassen.“ Doch zugleich ist er überzeugt: „In der Rückserie werden wir noch besser und etwas draufpacken. Jetzt aber ist erst einmal Durchschnaufen angesagt.“
12 Tage Weihnachtspause, ehe die Preußen am 3. Januar ins einwöchige Trainingslager nach Murcia in Spanien abheben…