21. Dezember 2025, 20:21 Uhr
Lesezeit: 3 Minuten

Wie hoch dürfen Hecken an der Grundstücksgrenze maximal sein? Dazu hat das BGH kürzlich ein neues Urteil gefällt. Was das für Grundstücksbesitzer:innen bedeutet, erklären wir hier im Detail.

Der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe hat kürzlich die rechtlichen Rahmenbedingungen für die zulässige Höhe von Hecken in Deutschland klargestellt. Anlass für das Urteil war ein Streit zwischen Nachbarn über eine mehrere Meter hohe Bambushecke an der Grenze der beiden Grundstücke.

In Kurzfassung kam dabei heraus: Es gibt keine bundesweite allgemeine Grenze für die Höhe solcher Hecken. Stattdessen sind es die jeweiligen Nachbarrechtsgesetze der Bundesländer, die in Einzelfällen geltend gemacht werden.

Neues Urteil der BGH zur Heckenhöhe

Wenn sie einen Sichtschutz bilden, können verschiedene Gewächse als Hecke gelten.Wenn sie einen Sichtschutz bilden, können verschiedene Gewächse als Hecke gelten. (Foto: CC0 / Pixabay / MabelAmber)

Als Folge auf den Streit zweier Nachbarn entschied der BGH Folgendes:

  • Der Begriff „Hecke“ beinhaltet rein rechtlich keine feste Höhenbegrenzung. 
  • Zudem können verschiedene Gewächse eine Hecke sein, wenn dadurch ein geschlossener Sichtschutz entsteht.
  • Für die Festlegung der Höhe entscheidend: die gesetzlichen Vorgaben des jeweiligen Landesnachbarrechts und die darin enthaltenen festgelegten Mindestabstände zur Grundstücksgrenze.

Wie wird die Heckenhöhe gemessen?

Die Heckenhöhe wird ab dem Punkt gemessen, an dem die Pflanzen aus dem Boden austreten.Die Heckenhöhe wird ab dem Punkt gemessen, an dem die Pflanzen aus dem Boden austreten. (Foto: CC0 / Pixabay / MabelAmber)

Im Urteil des BGH wurde auch festgelegt, wie genau die Höhe der Hecke zu messen ist:

  • Die zulässige Höhe wird grundsätzlich vom Punkt des Bodenaustritts der Pflanzen aus dem eigenen Grundstück gemessen. Auch dann, wenn die Hecke auf einem höheren Grundstück als das des oder der Nachbar:in:
  • Wenn das Gelände zeitnah zur Pflanzung künstlich erhöht oder aufgeschüttet wurde: Hier gilt das ursprüngliche Niveau als Maßstab.

Was bedeutet das für Gartenbesitzer:innen?

Für jedes Bundesland gelten individuelle Regeln.Für jedes Bundesland gelten individuelle Regeln. (Foto: CC0 / Pixabay / ernie114)

Für dich als Grundstückseigentümer:in bedeutet das neue Urteil in der Zusammenfassung Folgendes:

  • Es gibt keine einheitliche Maximalhöhe für Hecken: Stattdessen entscheiden je nach Bundesland die geltenden Nachbarrechtsgrenzen. Informiere dich also über deine lokal geltenden Regelungen.
  • So bestimmst du die Höhe der Hecke: Maßgeblich für die zulässige Höhe deiner Hecke ist der Austrittspunkt der Pflanzen aus dem Boden. 
  • Grenzabstände bestimmen die Höhe mit: Je nach Bundesland gelten unterschiedliche Grenzabstände, zum Beispiel gestaffelt nach Höhe der Hecke. In einigen Bundesländern gibt es unter anderem gestufte Vorgaben zu den entsprechenden Abständen. In anderen Bundesländern können dann aber in Bezug darauf andere Abstandsregelungen gelten. 

Wenn du also sichergehen willst, dass die Höhe deiner Hecke zulässig ist, prüfe unbedingt die jeweiligen Vorschriften deines Bundeslandes. Im Zweifel kannst du dir auch rechtlichen Rat einholen, um Klarheit zu bekommen.

Utopia-Tipp: Wenn du eine Hecke pflanzen möchtest, dann wähle Pflanzen, die die Artenvielfalt fördern. Geeignet sind beispielsweise Feldahorn, Schwarzdorn, Hainbuche oder auch Stechpalme. Auf Kirschlorbeer als Hecke solltest du jedoch lieber verzichten, da er als invasive Art mehr schadet als nützt. 

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