
Aufstiegsaspirant SV Elversberg hat beim 1:1 (1:0) in der 2. Fußball-Bundesliga bei Preußen Münster am Sonntag einen Sieg knapp verpasst.
Am letzten Hinrundenspieltag reichte die Führung durch Torjäger Younes Ebnoutalib (34., Foulelfmeter) nicht, weil Münsters Joker Ettienne Amenyido (90.+4) den späten, aber verdienten Ausgleich besorgte.
Einen starken Tag erwischte Nicolas Kristof. Elversbergs Torwart entschärfte zahlreiche Münsteraner Torschüsse, in der 10. Minute auch einen Foulelfmeter von Oliver Batitsta-Meier. Der Keeper haderte hinterher mit der Chancenverwertung der eigenen Mannschaft: „Wir hätten den Sack zumachen können.“
Schon vor der Partie hatte Elversberg die Vize-Herbstmeisterschaft sicher und machte durch das Remis immerhin einen Punkt gut auf Spitzenreiter Schalke (1:2 gegen Braunschweig). Münster steht mit 20 Punkten nach der Hinrunde im Soll, hat aber nur drei Zähler Vorsprung auf den Relegations-Abstiegsrang.
Drei Schüsse von Münster direkt zu Beginn
Münster war furios gestartet mit drei gefährlichen Abschlüssen in den ersten zweieinhalb Minuten, zwei davon nach cleveren Eckballvarianten. Spätestens beim Elfmeter in der 10. Minute hätte der Führungstreffer fallen müssen, aber Batista-Meier scheiterte am stark parierenden Kristof.
Der Elfmeter war umstritten. Elversbergs Kapitän Lukas Pinckert hatte Luca Bolay zwar am Fuß getroffen, aber Münsters Linksverteidiger hob anschließend theatralisch ab. Trotzdem schickte der VAR Felix Wagner an den Bildschirm und der Schiedsrichter entschied auf Strafstoß.
Elversbergs Torhüter Nicolas Kristof pariert den Elfmeter von Oliver Batista Meier
Euphorisiert vom gehaltenen Elfmeter wuchs Kristof beim nachfolgenden Eckball über sich hinaus. Elversbergs Keeper zeigte drei Paraden nacheinander und ballte jubelnd die Fäuste.
Elversberg über Ebnoutalib gefährlich
Wie so oft im Fußball hätte sich Münsters Chancenwucher fast umgehend gerächt. Elversbergs Torjäger Ebnoutalib köpfte aus spitzem Winkel, aber Johannes Schenk war im Münsteraner Tor bestens postiert.
Die Partie blieb absolut unterhaltsam, beide Teams drängten nach vorne. Noch vor der 30. Minute gab Münster seinen elften Torschuss ab – wieder parierte Kristof – und auf der anderen Seite verfehlte Ebnoutalib das Tor nur um Zentimeter.
Dann gab Schiedsrichter Wagner den nächsten Elfmeter, dieses Mal für Elversberg und ohne VAR-Unterstützung. Jannis Heuer hatte Ebnoutalib leicht am Fuß getroffen und ihn damit aus dem Tritt gebracht. Ebnoutalib übernahm selbst und traf platziert in die linke Ecke. Mit seinem zwölften Saisontor übernahm er die Führung in der Torschützenliste.
Younes Ebnoutalib (l.) jubelt nach seinem Treffer gegen Preußen Münster
Münsters Bouchama verletzt raus
Die zweite Hälfte begann mit einem Rückschlag für Münster: Yassine Bouchama verletzte sich am Oberschenkel und musste für Zidan Sertdemir Platz machen. Kurz darauf hatte Elversbergs Bambasé Conté eine dicke Gelegenheit, auf der anderen Seite war Jano ter Horst nah dran am Ausgleich.
In der Folge beruhigte sich das Geschehen ein wenig, Elversberg bekam die Partie besser unter Kontrolle – und blieb durch Ebnoutalib gefährlich. In der 67. Minute scheiterte er an Torwart Schenk.
Kuriose Szene in der Schlussphase
Beide waren in der 87. Minute noch an einer kuriosen Szene beteiligt: Schenk spielte im eigenen 16er einen missglückten Pass in die Füße von Ebnoutalib, aber dem Elversberger misslang die Ballmitnahme, er verpasste so eine Riesenchance.
Kurz vor Ende der Nachspielzeit holte sich Münster dann doch noch den verdienten Lohn. Eine Kopfballverlängerung landete am zweiten Pfosten, wo der eingewechselte Amenyido einköpfte.
Münster gegen Karlsruhe, Elversberg in Nürnberg
Nach der Winterpause empfängt Münster am Samstagmittag, 17. Januar, den Karlsruher SC (13.00 Uhr). Elversberg ist am selben Tag beim 1. FC Nürnberg zu Gast (13.00 Uhr).