Hannovers Enzo Leopold (2.v.l.) im Duell mit Nürnbergs Pape Demba Diop (M.).

AUDIO: Hannovers Leopold: „Wir haben kopflos gespielt“ (2 Min)

Stand: 21.12.2025 16:03 Uhr

Fußball-Zweitligist Hannover 96 hat sich mit einer Niederlage in die Weihnachtspause verabschiedet. Die Niedersachsen unterlagen am Sonntag beim 1. FC Nürnberg trotz zwischenzeitlicher Führung mit 1:2 (1:1).

von Johannes Freytag

Mit der ersten Auswärtsniederlage der Saison hat die Mannschaft von Trainer Christian Titz in der Tabelle den Kontakt zu den Aufstiegsrängen erst einmal verloren. Vier Zähler Rückstand sind es auf Platz drei, sieben auf den zweiten Rang.

Die Zuschauer im Nürnberger Max-Morlock-Stadion erlebten zwei gänzlich unterschiedliche Halbzeiten: Den ersten Durchgang dominierten die Gäste klar und hätten durchaus 2:0 oder 3:0 führen können, stattdessen ging es mit einem für die Hausherren schmeichelhaften Remis in die Pause. Nach Wiederbeginn war Nürnberg die griffigere, gierigere Mannschaft und feierte letztlich zu Recht einen Heimsieg.

96-Kapitän Leopold: „Haben zu kopflos gespielt“

„Wir haben eine super erste Halbzeit gespielt“, erklärte 96-Kapitän Enzo Leopold und übte dann Selbstkritik: „Wir haben dann im zweiten Durchgang zu kopflos gespielt und keine Geduld mehr gehabt.“

Die Rückrunde beginnt für Hannover am 18. Januar (13.30 Uhr, im NDR Livecenter) mit dem Auswärtsspiel beim 1. FC Kaiserslautern.

96 dominant und mit dem Führungstreffer

Hannover begann schwungvoll und hatte bereits nach fünf Minuten die Riesenchance auf die Führung: Waniss Taibi legte im Strafraum quer auf Benjamin Källman, der aus sieben Metern völlig freistehend an Nürnbergs Torhüter Jan Reichert scheiterte. Auch die zweite Gelegenheit gehörte den Niedersachsen: Einen Volleyschuss von Kolja Oudenne konnte Reichert nicht festhalten, den Nachschuss von Boris Tomiak hingegen schon (17.).

Zwei Minuten später war der Schlussmann der Franken aber geschlagen: Maurice Neubauers Kopfball parierte er noch stark, aber gegen Källmans Abstauber aus fünf Metern war er dann machtlos (19.). Das 1:0 der Gäste war völlig verdient, sie diktierten das Spielgeschehen klar und hatten defensiv noch überhaupt nichts zugelassen. Erst in der 29. Minute musste 96-Keeper Nahuel Noll nach einem Eckball eingreifen, hatte aber wenig Mühe.

Eine Fußballtabelle vor eine Fußballmotiv

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Nürnberg gleicht aus dem Nichts aus …

Das Titz-Team hielt den Druck hoch: Daisuke Yokota dribbelte sich über die rechte Seite in den Strafraum, zog dann aus zwölf Metern ab – Reichert packte sicher zu (42.). Statt 0:2, was durchaus angemessen gewesen wäre, stand es urplötzlich 1:1. Adriano Grimaldi verlängerte einen Abschlag von Reichert per Kopf genau in den Lauf von Rafael Lubach, der – obwohl bedrängt von drei Hannoveranern – aus 18 Metern abzog und Noll überwand (44.). Mit dem Remis ging es in die Pause.

… und dreht kurz nach der Pause die Partie

Nürnbergs Coach Miroslav Klose schien in der Pause die richtigen Worte gefunden zu haben, denn die Partie erlebte nach Wiederbeginn völlig veränderte „Clubberer“, die nun mit aggressivem Pressing 96 unter Druck setzten: Berkay Yilmaz‘ butterweiche Flanke von links fand zwar Finn-Ole Becker im Zentrum, doch der frühere St.-Pauli-Profi traf den Ball nicht richtig (47.). Zwei Minuten später sprintete Mohamed Ali Zoma auf der rechten Seite seinem Gegenspieler Ime Okon davon und überlupfte dann Hannovers Keeper Noll – 2:1 (49.).

Ausgeglichene Partie, 96 ohne Durchschlagskraft

Aber auch defensiv standen die Hausherren nun sicherer. Von der Leichtfüßigkeit, mit der 96 noch im ersten Durchgang durch die Nürnberger Abwehrreihen spazierte, war nichts mehr zu sehen. Mehr als zwei harmlose Kopfbälle durch Källman (58.) und Neubauer (69.) sprangen zunächst nicht heraus.

96-Coach Titz versuchte, mit einem Dreifach-Wechsel die Offensive noch einmal zu beleben und brachte Williams Kokolo, Hayate Matsuda und Benedikt Pichler (73.). Doch auch die drei Neuen taten sich schwer: Richtige Hochkaräter spielte sich Hannover nicht mehr heraus – die beste Gelegenheit hatte Pichler, dem Reichert den Ball vom Fuß fischte (90.+3). So stand am Ende die erste Auswärtsniederlage seit dem 20. April (1:3 in Darmstadt) fest.

17. Spieltag, 21.12.2025 13:30 Uhr

Jan Reichert – Drexler, Gruber, Lotschoshwili, Yilmaz – F.O. Becker, Baack (74. Karafiát), Diop (71. Knoche) – Zoma (90.+4 Janisch), Grimaldi (71. Stepanow), Lubach

2

Noll – Ghita, Tomiak, Okon – Leopold – Neubauer (73. Matsuda), Aseko Nkili, Taibi (73. Kokolo) – Yokota, Källman (73. Pichler), Oudenne

1

Tore

  • 0:1 Källman (19.)
  • 1:1 Lubach (44.)
  • 2:1 Zoma (49.)

Weitere Daten zum Spiel