Indie-Pop aus dem Glitzernebel: Nick & June

Nick & June kommen aus Nürnberg und klingen trotzdem ganz wunderbar international, mal nach Lana Del Rey, mal nach Bon Iver. Gründe dafür könnten ein langer gemeinsamer USA-Aufenthalt und vor allem ihr Produzent Peter Katis sein, der unter anderem schon mit The National, Interpol und Stars zusammengearbeitet hat. Nick & June, die eigentlich Nick Wolf und Suzie-Lou Kraft heißen, lassen nicht nur ihre Stimmen ineinanderfließen, sondern auch ihre Musik, die ein bisschen so klingt wie ein Glitzernebel aus hallgetränkten Gitarren, vibrierenden Synthesizern und sanft pulsierenden Beats und Drums. Wunderschöner Indie-Dream-Pop!

Mehr Informationen zum Konzert
Mittwoch, 21. Januar 2026, 21 Uhr
Ostpol
Königsbrückerstraße 47
01099 Dresden

Donnerstag, 29. Januar 2026, 20 Uhr
Neues Schauspiel
Lützner Straße 29
04177 Leipzig

„Golden Years“ und golden Hits: Tocotronic

Tocotronic haben es schon immer verstanden, in ihren Liedern sowohl Lust am Widerstand als auch das Gefühl von Trost zu vermitteln. Das fing 1995 mit „Digital ist besser“ an, und das hat die Indieband auf dem neuen Album „Golden Years“ nochmal perfektioniert. Ihre neuen Songs handeln vom Altern, vom Glück der Reife und von der Angst vor dem Tod, vor allem aber vom unaufhörlichen Wiederanfangen. Parolen zum Mitgrölen sind auch wieder drauf: „Bye Bye Berlin!“ Wie schön, dass sie damit auch ins AJZ Chemnitz kommen, wo sie natürlich nicht nur die neuen, sondern auch viele alte Hits aus 30 Jahren Bandgeschichte spielen werden. Unbedingt pünktlich kommen und die Vorband anschauen: Frau Lehmann (siehe unten)!

Mehr Informationen zum Konzert
Sonntag, 25. Januar 2026, 19 Uhr

AJZ Talschock
Chemnitztalstraße 54
09114 Chemnitz

Garage-Gothic-Balladen aus Schweden: The Guilt

Als The Guilt letztes Jahr während des WGT beim Gothic Pogo Festival in Leipzig auftraten, hinterließen sie jede Menge Begeisterung. Denn das schwedische Duo ist eine fantastische Live-Band, ihr furchtloser Mix aus aufgedrehtem Riot-Grrrl-Punk, exquisit dämlichen Synthesizern und hämmernden Gitarren funktioniert auf der Bühne am besten. Ihr neues Album, das 2026 erscheint, bietet Garage-Gothic-Balladen, Power-Punk-Knaller und Queer-Hymnen. Sie nennen es selbst „Dancefloor-Aggressions-Bewältigung für glitzerbedeckte und genre-flexible Menschen“. Da kann man ja nur begeistert sein.

Mehr Informationen zum Konzert
Donnerstag, 29. Januar 2026, 21 Uhr

Ostpol
Königsbrücker Straße 47
01099 Dresden

Berührende Kneipensongs: Frau Lehmann

„Trost und Trotz“ heißt das Debütalbum der Leipziger Band Frau Lehmann, und es könnte auch Trost und Trotz und Tod heißen, denn auch um den geht es immer wieder. Trotzdem macht es Spaß, die zwölf Songs voller Indiegitarren, Ohrwurm-Melodien und Mitsing-Lyrics zu hören. Oft erinnert das an Isolation Berlin – von den Tonfolgen, aber auch den Themen her: ausgetrunkenes und ausgespieenes Bier, depressive Tage, die in der Kneipe enden oder erst so richtig anfangen, ein Nicht-Dazugehören-Gefühl, Melancholia im Allgemeinen. Sängerin, Songwriterin und Namensgeberin der Band, Fiona Lehmann, sieht die Einflüsse eher bei Hildegard Knef, Nina Hagen, Christiane Rösinger, Stella Sommer oder Melanie. Es sind auf jeden Fall berührende Lieder, die Frau Lehmann singt – übers Leben und übers Sterben.

Zu ihrer Release-Party im Hitness Club haben sie zwei andere Bands eingeladen: Die Leipziger Band Das Publikum und Brausepöter, die angeblich älteste deutschsprachige Punkband.

Mehr Informationen zum Konzert
Freitag, 30. Januar, 19 Uhr

Hitness Club
Hermann-Liebmann-Straße 86
04315 Leipzig

Anonyme Schimpftiraden: Augn

Man kann eigentlich nur abraten, zu einem Konzert der Band Augn zu gehen. Denn es kann durchaus passieren, dass statt dem Punk-Rap-Duo zwei Schaufensterpuppen mit Strumpfhosen über dem Kopf auf der Bühne stehen und die Songs – oder besser gesagt: mit Beats unterlegte Schimpftiraden – einfach vom Band abgespielt werden. Alles schon passiert. Denn die beiden Musiker, die sich hinter Augn verbergen, wollen anonym bleiben. Und doch könnte es ein gelungener Abend werden, denn die Texte sind pointiert und witzig und entlarven nicht nur den Anspruch an zeitgenössische Unterhaltungsmusik, sondern auch das aktuelle Phänomen, dass man zu allem eine Meinung haben muss. Und so kriegen hier alle ihr Fett ab – natürlich auch die Menschen, die auf ein Konzert von Augn gehen.

Mehr Informationen zum Konzert
Samstag, 31. Januar, 21 Uhr

Beatpol
Altbriesnitz 2 A
01157 Dresden

Sendung: MDR.DE (ARD Audio), Die spannendsten Konzerte im Januar 2026, 22.12.2025, 12:30 Uhr // MDR KULTUR – Das Radio, 30.12.2025, 12:15 Uhr // MDR FERNSEHEN, artour, 11.12.2025, 21:15 Uhr // MDR KULTUR – Das Radio, 14.11.2025, 20:30 Uhr // MDR SACHSEN-ANHALT, 25.03.2025, 20 Uhr // BR Fernsehen, 06.03.2025, 19:30 Uhr